18.10.-19.10.16 sächsische Schweiz - Faszination zwischen Elbtal und Elbsandstein

Ich hatte noch genau 2 Tage Urlaub übrig und die wollten gewinnbringend angelegt werden. Da erst in diesem Jahr meine Liebe zur sächsischen Schweiz und zum Wandern neu entfacht ist, fiel die Entscheidung wohin es gehen soll nicht allzu schwer.

Dienstag 7 Uhr ging es los. 1,5 h mit dem Fernbus von Leipzig nach Dresden und dann nochmal 45 Minuten mit der S-Bahn zum Nationalparkbahnhof Bad Schandau. Eigentlich keine Entfernung um in einer völlig anderen Welt zu landen. Eine Welt die ich super spannend finde. Die Elbe die sich zwischen den schroffen aus Sandstein bestehenden Felsformationen hindurch windet. Hübsche Städtchen die zuletzt 2013 vom Hochwasser gebeutelt waren aber durch Fördermittel und sehr viel Eigenleistung sehr hübsch und recht einheitlich wieder her gerichtet wurden. Saftige leicht hügelige Wiesen mit Schafen und Kühen, die schon ein bisschen an bayrische Almlandschaften erinnern. Und Wald, Nationalparkwald, das heißt, sich zum großen Teil selbst überlassen und dadurch wunderbar wild und "natürlich schön".

Vom Nationalparkbahnhof aus ging es weiter zur Festung Königstein. Dort war ich schon ewig nicht mehr. Das Parkhaus (5 h = 6 €) kannte ich auch noch nicht aber eine andere Parkmöglichkeit gab es nicht, also musste man in den sauren Apfel beißen. Den Weg zur Festung hatte ich auch irgendwie weiter in Erinnerung aber schön war er trotzdem. Vorbei an einer Kuhweide und ein kurzes Stück durch den Wald. Wäre alles ganz toll gewesen, wenn dort nicht so ein Begängnis gewesen wäre. Meine Güte. Es war ein kalter grauer Oktoberdienstag. Eine Völkerwanderung zur Festung hätte ich da nicht unbedingt erwartet- bekam ich aber.

Eintritt 10 €. Hörte sich erst mal viel an aber dafür konnte man mit dem tollen Fahrstuhl fahren, der außen an der Festung hoch geht und hatte Eintritt in sämtliche Museen die es dort oben gab. Waffenkammer, Schatzkammer, Weinkeller, allgemeines Museum. Ich bin ja nicht so der Museumsfan aber die waren alle ganz neu gemacht und vieles war zum hören, sehen und mitmachen, was die ganze Sache weniger trocken gestaltete. 




 Aber bevor wir uns in den diversen Museen aufwärmten umrundeten wir einmal die Festungsmauer mit ihren atemberaubenden Ausblicken auf die Elbe, ins Bielatal oder einfach nur in den wolkenverhangenen Wald. So hatte ich mir das vorgestellt. Wunderbar mystisch düster herbstlich. Ich hatte das ganze Plateau auch gar nicht mehr so groß in Erinnerung. Man hätte den kompletten Tag dort oben verbringen können, so viel gab es zu sehen. Wir verbrachten ca. 5 h dort und schauten uns alles im Schnelldurchlauf an. Ganz schön viel Input. Ich war völligst knülle als wir uns auf den Weg zum Auto machten.










Wir fuhren in den Ort Königstein und kehrten in einem gemütlichen Cafe ein. Danach besichtigten wir noch den Ort. Ich hatte den von damals noch ziemlich nichts sagend in Erinnerung und daran hatte sich bis heute nichts geändert. Wenig Touristen und wenig zu sehen.


Danach ging es nach Ostrau In den oberhalb Bad Schadau gelegenen kleinen Ort. Die Pension für eine Nacht (56 € mit Frühstück) entpuppte sich als hübsche Ferienwohnung mit großem Balkon. Im Sommer sicherlich sehr schön.
Zum Abendessen ging es ins benachbarte Hotel, was allerdings absolut nichts besonderes war. Eine Kellnerin mühte sich ab allen Gästen gerecht zu werden. Es gab eine kleine Karte mit Hausmannskost. Als vegane Variante gab es für mich Rotkohl und Klöße.

Das erste was man am nächsten Morgen hörte, waren die Regentropfen die an die Fenster prasselten. Na super. Halb 10 ging es dann zum Frühstück. Sehr leckeres Frühstücksbuffet mit einer guten Auswahl auch an frischem Obst.

Nachdem wir noch einen kleinen Gang bei Regen durch den Ort gemacht hatten und die Schrammsteine von weitem bewundert hatten, fuhren wir nach Bad Schandau. 
Dort guckten wir uns als erstes die niedlichen Umgebindehäuser direkt an der Elbe an. Die Hochwassermarken waren hier wieder erschreckend hoch. Während wir dort entlang schlenderten zog doch tatsächlich der Himmel auf und als wir dann am Personenaufzug in Bad Schandau nach Ostrau angekommen war, war wunderschöner Sonnenschein und alles sah ganz romantisch nach Herbst aus. 







Mit dem Personenaufzug (2,20 € 50 m hoch und runter mit Kurkarte) ging es nach oben auf die Panoramaplattform zum Fotos machen und dann weiter zum Luchsgehege. 






Von dort wanderten wir 50 Höhenmeter durch den Wald zu einem Ortsteil von Ostrau in dem wunderschöne Holzhäuser standen. Solch Architektur hatte ich auch noch nicht gesehen. Irgendwie alles ein bisschen russisch und verwunschen. 2 der Häuser standen leer und wirkten gruselig und faszinierend zugleich. Wenn man Geld hätte, könnte man sicher Schmuckstücke daraus machen






Nach einem kurzen Spaziergang ging es wieder zurück zum Aufzug. Dort gab es auch ein kleines niedliches Restaurant was nur eine winzige Speisekarte hatte aber dafür auch veganes und vegetarisches. Es war so süß dort drin. Der Ofen tat sein übriges für die gemütliche Stimmung.
Danach ging es wieder nach unten und weiter zur Haltestelle der Kirnitzschtalbahn am Kurhaus. Die Straßenbahnlinie gibt es schon seit 1886. Dabei fährt die Bahn nur 8 km zum winzigen Lichtenhainer Wasserfall. 



Die Fahrt (8€ hin und zurück) dauerte eine halbe Stunde und ging durchs Kirnitzschtal, vorbei an hübschen Forsthäusern, beeindruckenden Felsformationen und der Kirnitzsch. Am Wasserfall angekommen war ich erstmal total enttäuscht über die Größe des Wasserfalls. Das war alles?! Auf den Fotos im Internet sah das irgendwie beeindruckender aus. 




Wir kehrten im Gasthaus daneben ein, in dem die Zeit stehen geblieben zu sein schien, was bei uns für einiges an Gelächter sorgte. Alles erinnerte irgendwie an DDR Zeiten. Die Speisekarte (Soljanka, Würzfleisch), die Einrichtung (Kunstblumen, rote Nelken auf dem Tisch), die Kasse (nichts modernes sondern so ein altes Klingelding) und nicht zuletzt die Bedienungen mit 80er Jahre Fönfrisur und Kittelschürze(und das sollte alles keine Absicht sein und war deren voller ernst). Das einzige was an die heutige Zeit angepasst war, waren die Preise. 



Eine Stunde später ging es mit der Bahn wieder zurück und von dort gleich zum Bahnhof wieder nach Dresden und heim mit dem Fernbus.




Auch wenn der Ausflug super kurz war, so kam es mir dennoch viel länger vor und ich habe so viel gesehen. 

Ich möchte mir jetzt angewöhnen jedes Jahr in den unters. Jahreszeiten einen Abstecher in die sächsische Schweiz zu machen, denn es ist nicht weit weg, wunderschön und es gibt so viel zu entdecken!






Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Minimalismus - Reisen mit leichtem Gepäck - Das Packstück Teil 1

Coldplay - Chris Martins große Kindergeburtstagsparty 14.6.17 Red Bull Arena Leipzig

23.12.2013 - Südostasien - Koh Phi Phi: i want to live here