(Früh-)Herbst in Brandenburg

Es ist Herbst, zumindest meterologisch gesehen und meinem Gefühl nach.
Und was ist das Schönste am Herbst?!
Genau, Kürbisse, bunte Blätter und Ernte Dank Feste.
 
Flämingmarkt Fredersdorf:

Deshalb ging es am Sonntag nach Fredersdorf in Brandenburg. Ein 100 Seelen Dorf, welches den diesjährigen Flämingmarkt veranstaltete.

Alles war super organisiert. Es stand ein großer kostenfreier Parkplatz auf einem Feld bereit und die großen Höfe hatten ihre Tore geöffnet, sodass man hier und da mal ins Landleben reinschauen konnte. Für Städter wie mich ist das ja das Größte. So ein bisschen Landluft schnuppern. Gleich am ersten Hof gab es ganz viel Deko in Form von Heuballen und Kürbissen und was der Spätsommer halt so her gibt. Auf dem Hof gab es leckeres Essen und auf der Wiese dahinter Ponyreiten. Das Wetter spielte auch mit, sodass sich ein wunderschönes ländliches Bild ergab mit Hühnern, Enten, einer Mühle und was sonst so auf ein Dorf gehört.




Ein Stück weiter gab es dann viele Stände vom Brandenburgischen Tourismusverband über polnische Lebkuchen bis hin zum örtlichen Holzverarbeiter, der hübsche Brettchen und Fußbänke anbot. Im Festzelt spielte eine Blaskapelle und das Bild eines Bauernmarktes hätte nicht authentischer sein können.

Das ganze Dorf packte mit an beim Bierausschank oder im Kuchenzelt. Ein niedlicher alter Opi spielte vor seinem Bauernhof auf dem Akkordeon alte Seemanslieder und hatte dazu auch das perfekte Outfit an. Währenddessen fuhren altmodisch gekleidete Herren mit einer Glocke auf alten Fahrrädern herum und verkündeten die nächsten Programmpunkte des Festzeltes.
Andere hatten ihre Traktoren, alte DDR Autos und Motorräder vor die Tür gestellt. Man fühlte sich wie in eine andere Zeit zurück versetzt. In Zeiten von Schnelllebigkeit und rapidem technischem Fortschritt, ist es manchmal ein schönes Gefühl in eine einfachere und scheinbar glücklichere  Zeit zurück versetzt zu werden.



Hinter der schönen Dorfkirche gab es einen kleinen Handwerkerhof mit einem Schlachtemuseeum (total was für mich - nicht!) Ich muss nicht erwähnen, dass wir dort nicht drin waren. Wir haben uns lieber die noch lebende Angus Rind Familie angesehen und die riesengroßen Kiloschweren Kürbisse die dort rum lagen. Ich probierte mich außerdem an einer Pappmaschee Kuh, am melken. Klappte nicht allzu gut, denn das Euter war leer. :-(

Das aller tollste an solchen Märkten ist am Ende dann aber doch immer das Essen und Trinken und davon gab es günstig einige richtige Schmankerln wie Kürbis- oder Gurkenbowle oder eine Fassbrause aus der Brauerei 2 Orte weiter.

Beim Essen probierten wir uns einmal quer durch die vegetarische Auswahl von dorfeigenen Biokartoffeln mit Leinenöl und Quark zu Ziegenkäsebroten und als krönenden Abschluss noch eine Hefeplinse mit selbst gemachtem Pflaumenmuß. So regional, lecker und günstig habe ich schon lange nicht gegessen.



















Ich liebe diese Urspünglichkeit. Alles kommt einem noch ein bisschen gesünder und schlichter vor. Die Menschen arbeiten Hand in Hand. Jeder ist gut drauf und das gesammelte Geld soll dann zum Erhalt des Dorfeigenen Schwimmbades genutzt werden. Man isst und trinkt quasi auch noch für eine gute Sache. Na wenn das mal keine Win/Win Situation ist.

Bad Belzig:

Bei einem der vielen Tourismusverbände hatten wir uns einen Wanderflyer Brandenburg mitgenommen. Nach kurzem Durchblättern pickten wir uns noch einen halbstündigen Spaziergang um den Bad Belziger Angelteich und durch den Kurpark heraus, den wir im Anschluss an das viele Essen noch gingen.

In Bad Belzig gibt es eine Burg und eine Kurklinik und eine besondere Sole-Therme. Angelteich und Kurpark lagen genau an der Therme und waren so in den 2000ender Jahren entstanden und seitdem war leider auch nicht mehr viel passiert und das Gelände sich mehr oder weniger selbst überlassen.
Der Teich war wunderschön romantisch mit Seerosen und kleinen Aussichtspunkten, Stegen, Bänken und Kunst. Hier ließ es sich aushalten. Ein Ort der Ruhe und Entspannung.



Der Kurpark machte einen eher traurigen Eindruck, denn viele der ehemaligen Kunstobjekte waren inzwischen witterungsbedingt zusammengefallen und auch auf den Beeten wurde scheinbar nur sporadisch mal gearbeitet. An sich ein schöner Ort, dem aber mal wieder etwas mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte, damit er nicht ganz im Dornröschenschlaf versinkt.



Brandenburg (im Kopf das Brandenburg Lied von Rainald Grebe singend) ist immer für einen Ausflug gut. Die Landschaft ist so wunderschön. Es gibt so viel Wald und Wiesen und Burgen und überall wunderschöne Radwege. Wenn ihr mal nichts vor habt, dann verbringt doch ein Wochenende auf den Radwegen Brandenburgs und guckt euch die viele schöne Natur und die alten Denkmäler an. (das Land Brandenburg könnte mir eigentlich mal eine Kooperation anbieten, so oft wie ich schon darüber geschwärmt habe)

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