Angus & Julia Stone 30.10.17 Columbiahalle Berlin - a fairytale came true

Kennt ihr die Szene bei Cinderella, wo sie morgens von Vöglein und den Tieren des Waldes angekleidet wird?! Ich glaube so wird Julia Stone jeden morgen angezogen. Eine Frau, Marke Zooey Deschanel mit perfektem Pony und Highlighter on fleek. Der Typ Frau den jeder liebt und den wir eigentlich hassen müssten weil sie in ihrer Perfektion so "effortless" aussieht. Aber auch wir lieben sie, denn sobald sie den Mund aufmacht, kommen liebliche Töne heraus, die sich anfühlen wie ein Stück Schokolade an einem schlechten Tag.
 
Angus hingegen ist eher der Typ Mann, der sich um sein Image wenig Gedacken zu machen scheint. Aber genau das wirkt auch so verdammt cool. Er sieht ein bisschen aus wie ein Bär mit seinen Wuschelhaaren und Bart und dem stattlichen Körper. Er weckt in uns dieses Beschützergefühl und wenn er dann noch den Mund aufmacht und so singt wie er singt, können wir nicht anders und müssen ihm verfallen.
   

Vorgeschichte

Ihr könnt euch nicht vorstellen wie viel es mir bedeutet hat, die beiden zum ersten Mal live zu sehen. Die Band begleitet mich seit 2011 auf all meinen Reisen. Sei es am Strand in Thailand, im Zug in Sri Lanka oder in den Bergen von Kanada. Die beiden sind auf jeder meiner Reisen in meinen Ohren. Ich habe mich mit deren wohliger Folk Musik quasi selbst getriggert, denn ich verbinde mit ihnen nur dieses zufriedene Urlaubsgefühl. Kein Herzschmerz, keine schlechten Erinnerungen. Nein, ausschließlich das was mir am Liebsten ist. Und jedes mal wenn ich sie mir dann zu Hause anhöre, habe ich gleich wieder dieses besondere glückselige Gefühl.
 
Und nun heute dann endlich auch mal live. Ein absoluter Glücksgriff für mich, denn zum einen waren die Geschwister musikalisch ja eigentlich bereits getrennt (entschieden sich dann aber Gott sei Dank doch für ein weiteres Album und dann noch eins) und zum anderen gibt es jedes Mal nur super wenige Deutschland Gigs. Und auch das in Berlin war ziemlich schnell ziemlich ausverkauft, sodass unzählige Leute vor der Konzerthalle lauerten in der Hoffnung, dass noch jemand eine Karte abzugeben hätte.

Isaac Gracie

Die Vorband / der Voränger Isaac Gracie traf mit seiner träumerischen Folkmusik gepaart mit großer Stimme schon genau meinen Geschmack, sodass ich bestens auf die beiden Geschwister eingestellt war.

Angus & Julia Stone

Gesundheitlich ging es mir leider eher semioptimal aber sobald die ersten Klänge vom neuen Album Snow erklangen, vergaß ich alles um mich herum und versank in einer meditativen Märchenwelt.
 
Musikalisch ging es querbeet von den neuen Sachen "Your house my house" und "Bloodhound" über "private lawns" hin zu den älteren Liedern wie "Big Jet Plane". Bei "for you" wusste ich dann endgültig nicht mehr wohin mit all dieser emotionalen Überdosis und bekam Tränen in den Augen. Diese gute Sorte von Tränen. Diese Dankbare und unendlich glückliche Sorte von Tränen.
 
 

Spätestens als Julia auf deutsch ankündigte sie würde den Song "durch schwere Zeiten" von Udo Lindenberg singen, war das ganze Publikum völlig aus dem Häuschen und als dann bei "snow" auch noch der Schnee leise auf die Band rieselte hatte sich wohl die komplette ausverkaufte Columbiahalle verliebt.

Und ich muss sagen, sofern das wirklich alles live gesungen gewesen sein sollte, ziehe ich hiermit meinen imaginären Hut. Chapeau! Das klang genauso perfekt wie auf dem Album nur halt mit diesem Live Konzert High Gefühl dazu.

Es war eines der Konzerte wo man die Zeit völlig vergisst und nicht auf die Uhr sieht. Man hat die ganze Zeit das Gefühl, dass sie doch erst angefangen hätten und da doch noch unzählige Songs kommen müssten aber nach knapp 2 h mit zuckersüßen schüchternen Ansagen, liebevollen Worten gegenüber der begleitenden Band und einem perfekten Glücksgefühl, wurde ich wieder aus meiner Märchenwelt gerissen.
Danke Angus und Julia Stone, dass ihr die Welt für 2 h ein bisschen weniger Scheiße gemacht habt!

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