10.12. - 11.12. Weihnachtsmarktmarathon

Früher war ich ein riesengroßer Weihnachtsmarktfan. Ich war mindestens zwei Mal die Woche auf dem Leipziger Markt oder habe mir extra Urlaub genommen um auch auf andere Märkte wie Dresden oder Berlin zu fahren. Im letzten Jahr hat sich meine Meinung angefangen zu ändern. Und dieses Jahr bin ich auf dem Tiefpunkt meiner Weihnachtsmarktunlust. Ich bin zum Grinch geworden. Inzwischen sehe ich es als totale Geldverschwendung und Stressfaktor an mich auf einem der größeren Weihnachtsmärkte rumzutreiben. Man wird in den Menschenmassen von A nach B geschoben und nur von Fressstand zu Getränkestand und zurück. Einen Blick für die gemütlichen Stände, wie z.B. Weihnachtskugeln, Karten, Kerzen etc. kann man dabei nur wenig riskieren. Die Preise steigen auch jedes Jahr unaufhaltsam in die Höhe wobei die Qualität bei vielen Ständen stark nachlässt. Ich bin gern bereit 3,50 € für einen Punsch auszugeben aber dann darf dieser keine Massenware aus der Pappe sein, dessen Geschmack nur durch Aromen erzeugt wurde. Da schmeckt die Flasche Glühwein für 1,50€ aus dem Aldi meist noch schmackhafter als das Großmarktprodukt. Genauso ist das mit dem Essen. Früher habe ich einiges ausprobiert, heute esse ich nur noch Schafskäse im Fladenbrot und Handbrot an einem bestimmten Stand. Das schmeckt jedes Jahr gleich gut und man kann die Preiserhöhungen besser verschmerzen. Außerdem habe ich inzwischen meine 2 schmackhaften Glühweinstände auf dem Weihnachtsmarkt gefunden und diese sollte ich nicht verlassen. Letzte Woche habe ich mich der Masse angeschlossen und einen wohl klingenden neuen Glühwein probiert. Der letzte Rest wurde wegen fehlender Schmackhaftigkeit weggegossen.
Meine Liebe zu großen Weihnachtsmärkten existiert jedenfalls nicht mehr. Allerdings mag ich immer noch die kleinen besonderen Weihnachtsmärkte die nur an einem Adventswochenende sind und von einem ganzen Dorf oder Verein ausgerichtet werden. Und davon gibt es in der Nähe meiner Eltern (Lutherstadt Wittenberg) einige die wir an diesem Wochenende besucht haben.


Advent in der Kräuterscheune Schleesen:

In der Kräuterscheune gibt es ein Frühlingsfest, ein Sommerfest, ein Erntedankfest und eben einen kleinen Weihnachtsmarkt. Schleesen ist ein 100 Seelendorf zwischen Gräfenhainichen (Ferropolis) und Wittenberg. Dort gibt es einen kleinen Bauernhof auf dem diese Festlichkeiten statt finden. Dort ist es immer total gemütlich, überschaubar und gleichzeitig auch ein wenig skurril. Es gibt Ziegen und Schafe und Weihnachtsbäume aus dem umliegenden Wald zu kaufen. Viele kleine Händler verkaufen ihre selbst gemachten Stücke wie Wollmützen, Baumschmuck, Holzkunst oder Töpferwaren. Dazu gibt es einen leckeren Quittensaft mit Schuss, Knacker mit Grünkohl oder eine super leckere Kürbissuppe. Die Preise sind dabei immer sehr human und es ist nicht so überlaufen. Ein niedliches kleines Stück Weihnachtsvorfreude.








Weihnachtsmarkt in den historischen Wittenberger Höfen

Der eigentliche Wittenberger Weihnachtsmarkt ist so lala. Es gibt ein Riesenrad, viele Essenstände und einige niedliche Handwerksstände. Am Wochenende ist es meist überfüllt und das Klientel eher nicht nach meinem Geschmack.
Aber seit ein paar Jahren gibt es an den Adventswochenenden immer noch zu unters. Themen kleine Weihnachtsmärkte auf den historischen Höfen. Dieses Wochenende gab es einen mittelalterlichen Weihnachtsmarkt auf den beiden Cranach Höfen. Dort war es sehr hübsch. Alles mittelalterliche Stände mit Gauklern, Feuerschluckern und sogar Riesen. Der kleine Cranachhof ist eher etwas für Künstler. Es gibt ein paar Stände mit Essen und Trinken und vers. Bilder, Papierkunst oder Schmuck in den Ateliers.

Auf dem Weg vom kleinen zum großen Cranachhof standen dieses Jahr meine Lieblingstiere die Alpakas und es gab vers. Produkte aus Alpakawolle zu kaufen.
Im großen Cranach Hof gab es eine Vorstellung des Feuerspuckers, dazu konnte man einen leckeren selbstgemachten Weißwein Ingwer Punsch für erschwingliche 2,50 € genießen. Weihnachten auf den historischen Höfen ist für jeden etwas der es etwas alternativer mag.



Schloßschänke "Zur Remise" Wiesenburg

Wenn man mal auf dem Land richtig gut, kreativ und preislich angemessen Essen gehen will, kann ich nur die Schloßschänke direkt am Schloß Wiesenburg empfehlen. 
Man kann vorher oder hinterher einen kleinen Spaziergang durch den historischen Dorfkern oder den weitläufigen Schloßpark machen und es sich dann gut gehen lassen. Wir sind vor einigen Wochen nur durch Zufall darauf gestoßen, als wir einen Herbstspaziergang am Schloß Wiesenburg machen wollten. Das Restaurant ist in einer Remise also einem alten Pferdestall untergebracht und deshalb recht rustikal mit Fachwerkbalken und viel Backstein aber gepaart mit einer dezenten stimmigen Deko. Zuerst sprang mir die große Teekarte mit besonderen Teesorten ins Auge. Mein liebster ist dabei der Pflaumen-Zimt Tee. Der schmeckt so wunderbar weihnachtlich. Die Speisekarte ist recht klein aber es gibt auch vegane und vegetarische Speisen und viele regionale Produkte. Die Karte liest sich ganz toll und es wird sofort klar, dass da ein kreativer Koch am Werk ist. Mein absolutes Lieblingsgericht ist ein gebackener Ziegenkäse mit selbst gebackenem Brot und einem Zwiebel Preiselbeer Chutney. Ein absoluter Traum. Es gibt auch meist eine kleine Saisonkarte dazu, jetzt mit so Sachen wie Martinsgans und Wildgerichten. Trotzdem die Karte recht klein ist wird sicher jeder fündig werden und ich verspreche, dass es allen munden wird. Die Bedienung ist dabei super freundlich, aufmerksam und flink. So möchte ich das haben wenn man sich schon den Luxus gönnt Essen zu gehen. Eines der besten Lokale in denen ich je gegessen habe.

Weihnachten in der alten Schmiede Lühnsdorf

Die alte Schmiede ist eine Art Kunstwerkshof in Brandenburg in der Nähe von Niemegk. Und die Berliner Luft weht einem dabei schon arg um die Nase wenn man die dort ansässigen Künstler und Aussteller sieht. Alle etwas extrovertiert, merkwürdig gekleidet und immer ein bisschen drüber. Schnäppchen kann man hier eher keine machen. Es gibt schöne Dinge und auch besondere Dinge, dazu lecker Glühwein und Gebäck aber alles zu einem Stadtpreis. Das Gelände ist sehr hübsch angelegt mit Teich und Pferdekoppel und einer großen Scheune. Sehr schöne gemütliche Atmosphäre. Leider hatten wir total Pech mit dem Wetter und es hat die ganze Zeit geregnet, sodass wir uns nur die Stände in der Scheune angesehen haben.







Alles in allem war es ein sehr schönes Wochenende mit super leckerem Essen und Trinken. Die kleinen Weihnachtsmärkte sind so viel gemütlicher und verbreiten viel mehr weihnachtliche Stimmung.

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