29.07.-31.07.16 Ein weiteres Wochenende im Harz

Ums schon mal vorab zu nehmen, es wird wahrscheinlich nicht mein letzter Ausflug in den Harz für dieses Jahr gewesen sein.


Freitag Mittag ging es mal wieder direkt von Arbeit aus, mit dem Fernbus, über Halle und Quedlinburg nach Wernigerode. Den Fernbus kann ich für die Strecke nicht unbedingt empfehlen, denn man sitzt einiges länger als wenn man mit dem Zug fährt. Da der Fernbus von München nach Hamburg fährt,(ich wundere mich immer noch warum er dann über Wernigerode fährt aber die werden sich schon was bei gedacht haben) es Freitag Mittag und Ferienzeit war, hatte das gute Stück gleich mal 20 Minuten Verspätung und einige Baustellen wurden auch mitgenommen. Außerdem war in Halle 15 Minuten Pause und in Quedlinburg sogar 30 Minuten. Kurz vor 5 war ich dann endlich am Ziel und wurde dort mit dem Auto abgeholt um zum Hotel zu kommen. Unser 3* Median Hotel (70 € Doppelzimmer mit Frühstück für eine Nacht) lag am Stadtrand über einem Getränkehandel (sehr praktisch) und war recht schlicht aber super sauber und alles da was man braucht.

Kurtaxe kostet 2,50€ pro Nacht und Person. Der Vorteil ist aber, dass man ein Heft dazu bekommt mit Vergünstigungen und einem Busticket. Damit kann man selbst bis nach Thale, Quedlinburg usw. fahren. Lohnt sich also wenn man nicht mit dem Auto unterwegs ist.



Es ging dann auch gleich mit dem Bus in die ca. 2 km entfernte Innenstadt. Ich war noch nie in Wernigerode und war gleich total verliebt. Allein wie dieses Schloss da oberhalb der Stadt mitten im Wald thront ist schon ein herzallerliebster Anblick und dazu noch diese vielen kleinen Fachwerk- bzw. Holz verkleideten Häuschen. Hatte ich bisher auch noch nirgends in so einer Masse gesehen.
Nach 5 Minuten war mir klar - Wernigerode sollte jeder auf seiner Bucketlist haben!










Wir gucken uns ein bisschen die Altstadt an und trafen uns später mit dem Rest der Truppe im Löwenbräu zum Abendessen. Für mich war das Ganze eher ein Fail. 




Ich bestellte frische Pfifferling mit Semmelknödel. Klingt nach dem perfekten Essen für mich, nur leider hatte niemand damit gerechnet, dass jemand Semmelknödel mit Speck machen würde. Satt wurde ich an dem Abend also nicht. Wir tranken ein paar Bier und standesgemäßen Schierker Feuerstein als Verdauerli und zogen danach noch für ein paar Cocktails ins Brauhaus weiter.

Da wir für Samstag einiges vor hatten, fuhren wir mit dem letzten Bus 23:39 wieder ins Hotel zurück.

Nach einer guten Nacht, war ich am nächsten Morgen sehr positiv vom Frühstück überrascht. Da das Hotel eher schlicht und zweckmäßig eingerichtet war, hatte ich nicht mit so einer hübschen Frühstücksterrasse und einer recht guten Frühstücksauswahl gerechnet. Auch die Dame die sich dort um alles kümmerte war super freundlich, sodass ich mich gleich wohl fühlte. Es gab unendlich viele Tee- und Müslisorten, dazu auch einiges an vers. Brotbelegen wie Käse, Quark, Wurst, Fisch oder Fleischsalat dazu Eier, frisches Gemüse, eine große Brötchen und Brotauswahl, einen gut aussehenden Kuchen und wahnsinnig leckeren Obstsalat. Mit so einem tollen und vor allem gesunden Frühstück würde ich gern jeden Tag starten.

Nachdem wir gesättigt waren, fuhren wir mit dem Auto in die Stadt. Gar nicht so einfach, denn die ganze Innenstadt besteht aus Einbahnstraßen und Fußgängerzonen und genau die eine Straße die wir zum Hotel der anderen gemusst hätten, war Baustelle. Deshalb fuhren wir noch mal im Kreis und fanden einen kostenfreien Parkplatz zwischen Fußgängerzone und Schloss.


Wir holten die anderen ab und liefen gemeinsam zum Markt, wo die kleine Bahn zum Schloss abfahren sollten. Wir sahen sie auch aber leider nur noch von hinten. Da witterete die Dame vom Kremser natürlich ihre Chance und wir fuhren für 4,50 € pro Person mit dem Kremser aufs Schloss. Mache ich nie wieder. Die armen Pferde taten mir so unendlich leid. Es ging steil bergauf, viel Verkehr auf der Straße und generell ist Straßenbelag wohl eher nicht der beste Untergrund für Pferdefüße. Da aber nicht alle in unserer Gruppe so fit sind, kam hoch laufen auch nicht in Frage. Die Fahrt an sich war ganz lustig und die alte Dame erzählte auch ein bisschen was zu vers. Gebäuden.









Oben angekommen liefen wir einmal drum herum auf die Aussichtsterrasse. Ich war begeistert. Wieder ein erhöhter Punkt von dem aus man auf die Stadt und den Brocken gucken konnte. Und alles war so hübsch angelegt mit einem Springbrunnen, alten Kanonen und bunten Blumenrabatten. Die Sonne war inzwischen auch raus gekommen, worüber ich sehr glücklich war, denn nach dem Aufstehen sah es eher nach Weltuntergangswetter aus.










Im Schloss waren wir nicht, da wir etwas unter Zeitdruck waren aber schon von außen sah es aus wie ein Märchenschloss mit seinen vielen filigranen Türmchen.

In die Innenstadt zurück ging es zu Fuß den kürzesten Weg. Der war ganz schön steil und eher nichts für meine Knie aber wie schon geschrieben, waren wir etwas in Zeitnot.


Danach ging es durch das recht undurchsichtige Einbahnstraßengewirr aus der Stadt raus zur Rappbodetalsperre. Dort war ich als Kind mal auf Klassenfahrt, konnte mich aber nicht mehr so recht erinnern. Ein toller Blick war das von der Aussichtsterrasse (1,50€) auf die größte Talsperre Deutschlands. Dort oben war auch der Startpunkt der Megadisziplin (39€). Man wird in einen Sicherheitsgurt geschnallt und ab geht der wilde Flug einmal quer über den Stausee. Sah echt toll aus, würde ich persönlich aber nie machen, weil Höhe und Geschwindigkeit gar nicht meins sind. Wir hatten das einer Freundin zum 30. geschenkt und fotografierten und filmten sie wie die Blöden als sie an der Reihe war.




Danach ging es über den kurzen Waldweg wieder zum Parkplatz zurück für eine kurze Vesper, bis sie per Shuttlebus wieder von der anderen Seite zurück war.






Gleich danach fuhren wir nach Wendefurth zum Wallrunnig. Dabei ging es eine kleinere Staumauer an einem Seil bergab. Für mich Höhenangstler der Supergau. Ich bekam schon vom zugucken nasse Hände. Fotos konnte ich auch nur von der Seite machen und nicht von der Staumauer nach unten. Aber ihr machte beides eine Mordsgaudi und das war ja schließlich das Wichtigste.


Auf dem Rückweg hielten wir zum Kaffee trinken in einer Baumkuchenbäckerei an, die die Form eines Baumkuches hatte. Es stand ein Baumkuchenbrunnen im Garten, in den Bäumen hingen Baumkuchen Lampions und mein Highlight war der Rasenmäher in Form eines Baumkuchens. Gegessen habe ich dort keinen aber die anderen empfanden ihn als recht trocken, also vielleicht eher nur eine optische Empfehlung.

Nach einer kurzen Ruhepause im Hotel liefen wir in die Innenstadt um mit dem Rest der Gruppe im Brauhaus zu Abend zu essen. Wir saßen ganz oben. Dort herrschte Saunatemperatur, es war recht eng und laut. Nachdem ich meinen unspektakulären Salat mit Käse gegessen hatte, musste ich dort raus. Ich hatte inzwischen leichte Beklemmungen bekommen, deshalb ging ich bei schönstem Abendwetter noch mal eine kleine Runde durch die schönen Altstadt, leider versagte dort mein Kameraakku. Der Rest des abends wurde dann ganz lustig und feuchtfröhlich und endete auf dem Hotelbalkon.






 23.39 Uhr nahmen wir den Bus zum Hotel, was gut war, da es am Sonntag, nach einem leckeren Frühstück, recht zeitig mit dem Zug wieder nach Leipzig zurück ging, da das Think Festival am Cospudener See auch noch auf meinem Plan für den Sonntag stand.


Wir waren allerdings viel zu zeitig dran, sodass ich allein noch eine kleine Runde durch die Stadt drehte und am Bahnhof der Harzer Schmalspurbahn beim Andocken der Lok an den Zug zuguckte.
Da bekam ich richtig Lust auf wandern, als ich die ganzen Leute sah, die sich mit Wanderstöcken bewaffnet zum Brocken aufmachten. Spätestens da stand mein Entschluss fest, nochmal für ein paar Tage mehr dort hin fahren zu wollen.


Die 2 stündige Zugfahrt  über Halle war super entspannt. Ich kann nur jedem raten, gebt nen Zehner mehr aus und fahrt mit dem Zug. Kein Stau, nur geringe Verspätungen und nur ein kurzes Umsteigen in Halle.

Alles in allem ein viel zu kurzer Ausflug, der eher eine Art Appetizer war. Aber schön, die ganze Gruppe mal wieder gesehen zu haben.

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