24.07.2016 Bergzoo Halle/Saale - niedliches Elefantenbaby, neugierige Pinguine und nette Alpakas

Es geht in den Zoo... meine Augen strahlen mit meinen Grinsebacken um die Wette. Ich bin inzwischen fast 30 aber ein  Besuch im Zoo, auf dem Bauernhof, im Wildpark oder wo auch immer einem Tiere über den Weg laufen, ist für mich das größte!


Ich liebe Tiere, deshalb esse ich sie auch nicht. Sie sind die besten Seelentröster und die einzige Rettung für unsere kranke Menschenwelt. Sie sind nicht missgünstig, neidisch, egoistisch oder in sonst einer ekelhaften Form menschlich. Wenn man lieb zu ihnen ist, sind sie lieb zu dir oder haben halt kein Bock auf dich und zeigen dir das dann auch recht deutlich und nicht hinterrücks.


Ob man als Tierliebhaber da nun unbedingt Zoos mögen sollte ist ja immer eine sehr kontrovers behandelte Frage. Klar, sind in Freiheit lebende Tiere das einzig wahre Schöne und Erstrebenswerte aber in einer Welt in der der Mensch die Natur immer mehr ausbeutet und Lebensräume einschränkt, sind für einige Arten Zoos vielleicht die einzige Möglichkeit die sie vorm Aussterben bewahrt. Klar, könnte der Mensch auch einfach den Tieren ihre Lebensräume zurück geben und sie schützen aber hey, wir reden hier über Menschen. Tierschutz bringt kein Geld also wird zum größten Teil nichts geschützt. Und Zoo ist ja auch nicht gleich Zoo. Die meisten, zumindest in Deutschland, Österreich oder Singapur, die ich bis jetzt besucht habe, sind ja kein Vergleich mehr zu den Karnickelbuchten noch vor 20 Jahren. Die Zoos werden überarbeitet. Bekommen größere Freiflächen, mehr Auslauf, bessere Lebensbedingungen. Vor Allem Leipzig, Wien und Singapur kann ich da als Paradebeispiel von hervorragenden Zookonzepten nennen.


Nun aber zum Hallenser Zoo. Der Eintritt liegt mit 9,50 € weit unter den Leipziger oder Berliner Zoopreisen. Ok, man bekommt dafür auch nicht so eine große Artenvielfalt und bei einigen Gehegen ist durchaus noch Handlungsbedarf aber ich finde sie sind auf einem guten Weg.


In den letzten 10 Jahren wurde viel gebaut und die Lebensbedingungen für die Tiere verbessert. Ob die Gebäude nun unbedingt alle ein Augenschmaus geworden sind, sei mal dahin gestellt aber die Tiere scheinen sich halbwegs wohl zu fühlen, denn es war einiges an Nachwuchs zu sehen. Allen voran das am 26.6. geborene Elefantenmädchen Tamika. Ich habe ja in Sri Lanka schon Babyelefanten im Nationalpark gesehen aber einen 4 Wochen alten Elefanten hatte ich noch nie gesehen. Wie winzig die sind. Bei so einem Anblick explodiert mein  Herz förmlich vor Niedlichkeit. Wir hatten auch noch das Glück, dass ab 14 Uhr Spielstunde im Außengehege war und da es ein heißer Sommertag war, gab es ein winziges Kinderplanschbecken wo sich Tamika und Mutter Tana erfrischten. Cuteness Overflow!







Nachdem ich gefühlt 200 Bilder geschossen hatte, guckten wir uns den einsamen Braunbärenmann an, der auf einem Baumstamm saß und irgendwie die ganze Zeit super neugierig seine Nase in den Wind hielt und schnüffelte. Das Bärengehege ist grauenvoll aber laut Beschriftung soll der Herr da wohl nur übergangsweise dort sein, da seine holde Dame im Bayrischen Wald Kinder bekommen hat und er kurzfristig mal in ein anderes Domizil umgesiedelt werden musste.


Meine Lieblinge die Faultiere taten in ihrem Haus ihren Job. Sie faulten fröhlich vor sich hin in ihren Holzkästen. Das ist auch ein niedlicher Anblick wie da so ein paar Fellpakete in einem Holzkasten an der Wand hängen. Leider ist die Scheibe nicht entspiegelt sodass man immer nicht allzu viel sieht.


Weiter ging es zu den Nutrias. Auf die stehe ich auch total. Einige Besucher erzählten, dass man die Tiere zu DDR Zeiten gegessen hat. Wusste ich bereits und lässt mich ziemlich kalt. Man isst doch auch Schweinchen und die sind auch ziemlich niedlich anzuschauen. Wo ist da also der Unterschied? Warum ist Mensch da teilweise plötzlich so schockiert, dass man große Meerschweine gegessen hat?
Naja anderes Thema.... jedenfalls waren die auch goldig. Es gab sie in allen Farben aber alle mit dem typischen gelben Überbiss. Es war grad Fütterungszeit und die Dame vom Zoo wurde von allen Seiten angebettelt. Zuerst verschlangen sie die trockenen Brötchen, die die meisten im Wasserbecken einweichten. Danach gab es Grünzeug und Möhre. Sehr gesund.









Daneben, das Pinguingehege. Ich konnte mich gar nicht mehr dran erinnern, dass die Pinguine da an einem auf Brusthöhe vorbei schwimmen. Ich muss ja immer alles antatschen weil ich denke, dass sich jedes Tier über ein wenig Streicheleinheiten freut und so kam es, dass ich zum ersten mal in meinem Leben einem kleinen Pinguin über den Pelz streicheln konnte. Ich freute mich darüber wie ein kleines Kind. Ich hoffe er auch :-)


 
Vorbei an Ziegen, Enten und Pelikanen ging es ins Tropenhaus. Dort hielt ich es so ca. 3 Minuten aus. Es war einfach zu heiß und stickig. Ich erhaschte einen kurzen Blick auf die Krokodile und Echsen.




Weiter ins Affenhaus. Dort war es auszuhalten. Und was sahen meine kindlichen Augen dort. Ein agiles Fauli von der Faultierfarm. Es hing kopfüber im Napf und genoss sichtlich die Leckereien. Ich war begeistert ein Faultier in Aktion zu sehen. Kommt ja nicht allzu häufig vor. Das sind auch putzige Gesellen mit ihren langen Armen und Beinen, dem zotteligen Fell und dem leicht dümmlichen aber zufriedenen Blick. Eines meiner 3 Lieblingstiere.


Der Schimpanse im Haus vergnügte sich gerade mit einer leeren Müllermilchflasche. Menschenaffen könnte ich ja auch stundenlang beobachten. Die sind  1 zu 1 wie kleine Kinder. Alles ausprobieren, neugierig sein aber dabei trotzdem irgendwie so rein und unbefangen.


Im Hause Flusspferd gab es auch Nachwuchs allerdings recht scheuen. Die junge Dame weigerte sich beharrlich für ein Foto zu posieren genauso wie das drollige Gürteltier im Flusspferdhaus, was wie ein ferngesteuertes Auto durch sein Gehege wuselte.


Wir wanden uns in der Hitze den Berg hinauf, vorbei an Dengus, Bienen, einem schönen Ausblick auf Halle, Präriehunden und Aras zu meinen zweiten Lieblingstieren den Alpakas. Vor ca. 4 Jahren, bei meinem letzten Hallenser Zoobesuch, hatte ich das Glück einem Pfleger, der mit einem Alpaka spazieren ging, über den Weg zu laufen und einmal mit dem Flauschetierchen knuddeln zu dürfen. Ein unvergessliches Erlebnis für mich. Diesmal waren alle im Gehege und gerade schwer mit der Nahrungsaufnahme beschäftigt. Nur ab und zu konnten wir uns tief in die Augen sehen. Ich denke ja immer, Tiere merken, dass ich eine von den Guten bin und sie nur mit Liebe überschütten will. Trotzdem siegte das Futter und nicht meine tierfreundliche Ausstrahlung :-D








Völlig verschwitzt und abgekämpft kamen wir oben an und schenkten uns die Stufen auf den Aussichtsturm. Bei weniger heißem Wetter ist dieser allerdings sehr zu empfehlen, da man einen schönen Blick über Halle hat.


An der Gaststätte oben angekommen gab es erst mal ein großes Wasser und ein Eis. Ein paar Worte zur Gastronomie. Die Gaststätte oben auf dem Berg bietet ganz gute Gerichte. Es gibt zwischen all dem Frittierten auch Gurkensalat, belegte Brote oder vegetarisches Schnitzel (ok, auch frittiert). Die Preise sind wie immer in Zoos und Freizeitparks horrend und für eine mehrköpfige Familie eigentlich kaum machbar aber es gibt auch Picknickplätze und genügend Bänke wo man seine mitgebrachten Speisen verzehren kann. Die Gastronomie am Bärengehege sieht durch die wunderschöne Holzveranda aus der Jahrhundertwende zwar wunderhübsch aus aber das Essen dort halte ich persönlich für ungenießbar und viel zu teuer. Es gab nur frittiertes. Pommes, Kartoffelecken, Schnitzel, Backfisch, Nuggets und das alles für 4 € aufwärts. Ich verzichtete. Ich kann immer nicht verstehen warum man nicht wenigstens ein wenig "frisches" anbieten kann. Belegte Brötchen, Salate, Obst. Man geht da schließlich mit Kindern hin. Da kann man doch nicht nur ungesunden Dreck anbieten.


Aber das der ungesunde Dreck hier wohl am besten geht und gesundes Essen vielleicht gar nicht angenommen werden würde, sah man an großen Teilen des Zoopublikums. Es gab genügend normale Menschen aber es gab doch eine recht große Anzahl an Menschen denen man den Stempel aufdrücken könnte "typisch Halle". Halle hat ja allgemein hin nicht den besten Ruf, wobei ich tolle Hallenser kenne, es wunderschöne Ecken gibt und sich gerade durch die Studenten immer was bewegt aber es gibt halt auch das typische Hallenser Klientel. Ums mal sehr klar zu sagen - fett, zu enge Kleidung, dezent asozial und im Geiste schlicht. Den Vogel schoss ein junger Mann ab der Oberkörperfrei durch den Zoo lief. Ich bin ja sehr schmerzfrei aber muss man sich denn wirklich so präsentieren. Ich denke nicht!


Alles in allem mag ich den Zoo aber sehr. Durch die Gehege am Berg hat alles einen besonderen Charme.





Zu empfehlen wäre es nur, sich nicht einen ganz so heißen Tag auszusuchen, denn durch den Berg ist alles ein wenig anstrengender als in normalen Zoos und sich etwas zu Essen mitzunehmen, um die schlechte Gastronomie dort zu umgehen.

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