25.5.17 Lissabon kunstvoll und impulsiv

Nach zwei Tagen hier habe ich schon wieder so viel gesehen, dass ich das Gefühl habe, dass ich schon eine Woche hier bin. Meine Füße sind abgelatscht, mein Rücken tut weh vom Proviantrucksack und die Sonne hat ihre Spuren auf meiner Haut hinterlassen aber mein Kopf ist frei. Keine Probleme, keine Sorgen ... so muss Reisen sein!

Angefangen haben wir unseren Stadtrundgang heute in der Alfama. Alte traditionelle Häuser, winzig kleine Gassen, es geht über Treppen stetig bergauf und an den Häusern sind oftmals die hübschen Fliesen, die Azalejos zu finden, die immer für ein Fotomotiv gut sind.
Treppe zur Wohnung






Wir hatten uns einen kleinen Rundgang überlegt. Zuerst ging es zum Kloster. Dort gab es einen hübschen Hof mit einem Brunnen und unendlich vielen wunderschönen pinken Bougainvilleas. Und davor lag ein Hund und chillte in der Sonne. Nach kurzem Annährungsgespräch ließ er sich, zu meiner Freude, sogar kraulen. Auf den Straßen kam uns immer mal die alte berühmte Straßenbahnlinie 28 entgegen. Damit wollten wir eigentlich auch fahren aber die Dinger sind immer so unfassbar voll und stehen auch bloß ständig im Stau wie alle anderen Verkehrsteilnehmer also liefen wir lieber. An einer normalen Straße entlang laufen kann hier unheimlich nerven, denn es ist oftmals Stau und was machen die Autofahrer hier die im Stau stehen - sie hupen, ständig. Wer die lauteste Hupe hat, gewinnt. Deshalb liefen wir lieber durch die engen Fußgängergassen zum Castell hinauf, vorbei an einer Art Ruine wo sich Künstler niedergelassen hatten. Keine schöne Art von Kunst sondern eher so richtig schräge Sachen, wie kleine Plastikdinosaurier an eine Wand geklebt oder Christbaumkugeln auf dem Boden versteut. Als wir durchs Tor des Castell kamen, sahen wir das Problem schon. Eine unendlich scheinende Schlange. Alle wollten den tollen Ausblick über die Stadt genießen. Das wollten wir auch aber wir wollten nicht unseren halben Urlaub dafür Schlange stehen also liefen wir weiter und entdeckten durch Zufall einen völlig kostenfreien Aussichtspunkt auf dem super modernen Spielplatz einer Kirchgemeinde, der gleich um die Ecke des Castell lag und den auch einige andere entdeckt haben. Ein echter Geheimtipp.















Weiter gings wieder nach unten, vorbei an tollen Wandbildern zur Endhaltestelle der Linie 28 und anderen Touristenbahnen, einem großen wusligen Platz mit einer weiteren grandiosen Aussicht über den Kreuzfahrtschiffhafen, das Panteon und das Kloster.




Mit kurzem Abstecher durch einen super süßen Wandfliesenladen, wo ich gerade noch der Versuchung widerstehen konnte etwas zu kaufen, liefen wir zur Kathedrale S´e. Kirchen sind ja eher nicht so meins aber man kann sich da immer gut ausruhen in der kühlen Kirchenluft. Danach setzten wir uns in einen kleinen Kiosk und genossen eine portugisische Limonade aus frischen Zitrone. Schmeckt super lecker!

Dann ging es in die große Einkaufsstraße, vorbei an hübschen alten Kurzwarenläden mit wunderschönen Eingängen. Mein Highlight der ästhetischen Schrägheit war ein Sardinendosenladen. Die große Einkaufsstraße war dann eher nicht so spannend. Die großen spanischen Ketten wie Bershka, Zara und Stradivarius aber auch ein paar stylishe Portugisische Marken waren zu finden.






Eigentlich wollten wir auch mit dem berühmten wunderschönen alten Aufzug fahren aber auch hier ging die Schlange bis zum Mond also ging es weiter durch eine andere hübsche Ladenstraße zum großen Platz vor dem Theater. So Plätze können sie ja. Springbrunnen, Gedenksäulen, imposante Häuser ringsrum und alles sehr weitläufig.






Von dort liefen wir weiter zum Rossiobahnhof. Mein Architekturherz schlug höher. Wunderschöne Fassade, leider nur die, denn innen war alles sehr clean und modern.


Kurz danach lag die Haltestelle der Cable Car und endlich hatten wir mal Glück und mussten nicht lange anstehen. Die mit Graffiti übersähte Bahn fährt grandiose 2:13 min steil Bergauf für 3,70€ (hin und rück) und kommt oben an einem weiteren tollen Platz mit Aussichtspunkt im Stadtteil Barrio Alto raus. Wir hatten Glück und ergatterten eine der begehrten Bänke unter den schattenspendenen Bäumen und genossen den Ausblick. Eine Straßenmusikerin und ein Stand mit leckerer Limonada gaben den Rest perfektes Urlaubsflair.





Nachdem wir Ewigkeiten dort verbracht hatten fuhren wir mit der Cable Car wieder bergab und stiegen in die nächste Metro um wieder zum Tejo zu kommen. Ich hatte vom Stadtrundfahrtbus eine schöne Haltestelle am Wasser unweit der großen Markthalle gesehen, die wir nun ansteuerten. Die Markthalle war toll. Von außen wunderschön restauriert und von innen sehr modern. Die eine Seite der Markthalle beherbergt den Time Out Markt. Ein super moderner cooler Food Court, allerdings eher auf der gehobeneren Seite. Überall gibt es Holztische und man kann alle Köstlichkeiten ausprobieren. Wir probierten die berühmten Pasteis de Bacalhau, eine Art Törtchen aus Kabeljau und Kartoffelbrei, dazu eine leckere Grüne Bohnensuppe, eine Limonada mit Basilikum und zum Abschluss die leckeren Pasteis de Nata, die berühmten Puddingtörtchen, in die man sich am liebsten reinsetzen möchte.







Nach dem Essen gingen wir zum Wasser. Wieder alles sehr modern mit tollen Liegen aus Holz und hübschen Restaurants und Blick auf den Fährhafen. Hier ließ es sich aushalten.

Wir waren mittlerweile ziemlich kaputt, sodass wir den Rückweg mit der Metro antraten und nochmal in "unserem" Supermarkt im Bahnhof Santa Apolonia halt machten.

Zum Abendbrot machten wir uns eine kleine Tapasauswahl dazu frische Erdbeeren und genossen diese an unserem hübschen Balkon im Hintergrund mit schwalbengezwitscher. Der perfekte Tagesabschluss.

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