Montreal - Teil 1 - Liebe auf den ersten Blick - 30.6.-1.7.17



Jetlag olè! Meine innere Uhr hat mich pünktlich nach deutscher Zeit um 6 geweckt - heißt, hier nachts um 12. Was macht man wenn man nicht schlafen kann - man bringt seine Gedanken auf virtuelles Papier.

First of all: Ich bin echt in Canada. Ich realisiere das noch gar nicht. Es fühlt sich an als würde ich ein weiteres unzähliges Youtube Video gucken aber nein, ich bin Teil meines eigenen Youtube Videos. Nach all den Monaten Warten und Sparen und Planen bin ich endlich hier und erfülle mir meinen Kindheitstraum. Die Reise wird emotional und aufregend und wird meine Welt verändern, da bin ich mir sicher.

Ich werde diesmal nicht täglich bloggen sondern Reiseabschnittsweise. Dadurch werden die Beiträge sicher lang aber ich habe einfach so viel zu erzählen...

Anreise:
Chaos am Frankfurter Flughafen (wie jedesmal wenn ich dort bin). Diesmal gingen die elektronischen Passschleusen für EU-Bürger nicht und in den Passhäuschen saßen ganze 3 Leute für einen kompletten Terminal. Rückstau bis zum Mond gefolgt von Tumulten. Als ich endlich dran war, fragte mich der Zollbeamte warum ich nicht durch die elektronische Schleuse gegangen bin, die würden doch wieder gehen. In dem Moment musste ich mein inneres Tourette sehr zurück halten.
Mit Air Canada fliegen ist recht fad. Unspannendes Entertainment, lahmes Flugzeugessen (meine vegan Bestellung hat nicht geklappt:-( ) und auch sonst nichts positives oder negatives. Bisschen wie U-Bahn fahren. Man kommt von A nach B. Ist halt keine asiatische Fluggesellschaft.
Mit 1,5 h Verspätung in Montreal gelandet ,fragte mich der junge Mann am Immigration Desk erst mal Löcher in den Bauch. Warum bleibe ich so lange, was arbeite ich, warum kann ich so lange Urlaub machen, wie sind meine genauen Pläne?Hat nur noch die Frage gefehlt wann ich das nächste mal aufs Klo gehe...
Dann mit dem Airport Bus nach Downtown, von dort in die Metro und nach 2 min laufen war ich am Hotel. Alles super entspannt. Wetter grau mit Regenschauern. Das geht besser, Canada!

Hotel:
Hotel Ste Catherine liegt im Gayvillage. Keine bewusste Entscheidung. Einfach nur eine Preis/zentrale Lage Entscheidung. Von außen und von innen schmucklos und ich sag mal so: meine 9 € Hotels in Asien sahen vornehmer aus. Aber ein Bett, ein Bad (sehr untypisch für günstige Unterkünfte), Frühstück (es gab ausschließlich Kaffee und Süßes) und eine super Lage.

Gay Village:
Na da habe ich mir ja unbewusst den richtigen Stadtteil ausgesucht. Bunt, kreativ, laut, besonders und irgendwie die schwule Variante vom Hipster Berlin. Streetart, verrückte Menschen, Musik, Szenebars und Sexshops so weit das Auge reicht. Generell muss ich sagen, habe ich in meinem Leben noch nie so viele Sexshops in einer Stadt gesehen und ich war schon in Hamburg und Amsterdam. Momentan ist das Mtl en Arts - eine Art Kunstmarkt auf dem kompletten Village Abschnitt der Ste Catherine (eine super lange Straße die durch die ganze Stadt führt). Noch dazu ist hier Fußgängerzone, sodass man schön bummeln kann. Toller Schmuck, verrückte Gemälde, Töpferwaren in Pasteltönen, Kunstinstallation (am coolsten waren hierbei Fahrräder mit denen man Musik erzeugt wenn man in die Pedalen tritt). kurzum genau mein Ding.

Vieaux Montreal:
Wunderschön und wahnsinnig touristisch. Ich glaub die Canada Rundfahrten Busse werden nur in der Altstadt abgeladen. Viele Menschen, viele Souvenierläden und überteuerte Restaurants. Aber das wesentliche warum alle kommen ist die wahnsinnig schöne Architektur des Viertels. Ich war noch nie in Paris aber so stell ich es mir vor. Wobei auch immer mal ein Einschlag ins Englische geht, wie ich finde. Monumentale Kirchen und staatliche Gebäude die die 375 jährige Geschichte der Stadt widerspiegeln. Kleine Steinhäuser mit bunten Blumen davor. Alles wirkt ein bisschen surreal, wie in einem Märchenland.






Montreal Jazz Festival:
Wenn ich schon mal nach Canada komme, nehme ich auch alle Festivitäten mit, die gehen (tatsächlich hab ich erst nach meiner Buchung gemerkt, was so alles los ist in der Zeit wo ich hier bin). Das Montreal Jazz Festival ist wohl eines der berühmtesten Musikfestivals der Welt und selbst Leute wie ich, die mit Jazz nichts am Hut haben, dürften davon schon mal gehört haben. Das tolle ist, dass viele der Veranstaltungen kostenlos ist. Das meiste passiert in Downtown wo viele vers. Bühnen aufgebaut sind und an irgendeine Ecke immer gesungen wird.

Vieaux Port:

Von so richtig Hafen hab ich nichts gesehen. Der alte Hafen wurde als Vergügungszentrum der Stadt umgebaut mit allem was das Herz begehrt. Wissenschaftsmuseeum, Kletter"wald" auf einem Piratenschiff, Riesenrad, Ziplining, Escaperoom, usw usw. Ich persönlich fand nur den aufgeschütteten Strand mit den blauen Sonnenschirmen am Sankt Lorenz Strom richtig hübsch.



Canada Day:
Ich war den ganzen Tag irgendwie richtig gerührt. Die Kanadier lieben ihr Land so sehr und wollen das auch der ganze Welt zeigen. Unzählige T-Shirts, Baseballcaps, Abziehtattoos im Gesicht und Fahnen. Überall wo ich am 1.Juli war, war eine Kanadische Flagge zu sehen.
Es gab eine Parade und eine Torte die angeblich für 2500 Menschen reichen sollte. Habe ich leider nicht gesehen. Ich habe mir nur das 150 Jahre Canada Fest am alten Hafen angeguckt. Musik, Spiele für die Kinder, Informationsstände von vers. staatlichen Einrichtungen. Alles gut und schön aber 5! Essensstände hinzustellen bei einigen hundertausenden Menschen war definitiv zu wenig. Die Schlangen gingen bis zum Mond, also gabs mal wieder nur Chips. Um 10 sollte es ein Feuerwerk geben und die Menschen sicherten sich schon ab um 8 die besten Plätze. Ich wusste nicht wo der beste Platz war, also guckte ich mich erst mal um. Den ganzen Abend über war schönes Wetter (endlich mal). Warm, kein Wind aber sobald ich mich mit an die Promenade setzte, wurde es kalt und windig. Noch 45 Min warten. Dann ging das Feuerwerk auf der hübschen Eisenbrücke los und war nach 1 Minute schon wieder vorbei. Schweigen. Alle guckten verwundert umher. Erst nach 5 Min begann das richtige Feuerwerk im Vergnügungspark dahinter. War schon echt schön aber über 30 Min Feuerwerk sind echt zu viel, deshalb verließ ich schon eher meinen Platz, was am Ende gut war, denn so fand ich einen viel schöneren Platz um das fulminante Ende zu sehen. Am schönsten fand ich die jubelnden und klatschenden Leute und das Tuten der ganzen Yachten im Hafen. Tolle Stimmung. Weniger toll war, dass es 5 Min nach dem Feuerwerk anfing zu regnen, also nicht nur ein bisschen sondern ein "ich mach dich in einer Minute bis auf die Unterwäsche nass"-Regen. Da half auch meine kleine Regenjacke nicht viel. Zum Glück hatte ich nur die regensichere Kamera mitgenommen. Jedenfalls toll zu sehen wie jeder zu seinem Land steht.




Mont Royal, Downtown, Persönliche Gedanken, Fazit und mehr  morgen im 2. Teil....

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