Niagara Falls - a dream comes true - 4. Juli 17

Was ich heute alles gesehen habe, hat sich angefühlt wie eine ganze Woche an Sehenswürdigkeiten. Ich bin völligst kaputt aber total glücklich weil es von vorn bis hinten einfach nur perfekt war!

Tour mit Chariots of fire:
Wenn ihr mal in Toronto seid und eine Tour zu den Niagara Fällen machen wollte, denn nehmt diesen Anbieter. Er hat nicht umsonst die besten Ratings auf Tripadvisor und ich war auch unfassbar zufrieden. Chariots of fire ist irgendwas kirchliches und wahrscheinlich auch nur deshalb so günstig aber bis auf die Frage ob wir das neue Testament geschenkt haben wollen, gab es keinerlei kirchlichen Content. Ich habe um die 120 C$ für die Tour bezahlt, was echt ein mega Preis ist, wenn man das mit anderen Anbietern vergleicht. Für den Preis bekommt man die 2 h Fahrt von Toronto nach Niagara inklusive verdammt vielen Erklärungen, wie eine Stadtrundfahrt quasi. Unser Tourguide Mel hat geredet wie ein Roboter. Ich fand es total faszinierend wie ein Mensch 2 h lang ohne Unterbrechung reden kann. Er hat uns Gedichte vorgetragen, uns alle Geschichten der Menschen erzählt die in einem Fass die Fälle runter"gerollt" sind (es waren verdammt viele, warum auch immer man das auch tut. Haben auch einige nicht überlebt), er hat mit Jahreszahlen um sich geworfen. Also auf der Fahrt schon sehr viel Input. Wir waren nur eine kleine Gruppe von 8,5 Leuten in einem Kleinbus, was das ganze irgendwie persönlicher machte. Außerdem hatte ich den Eintritt zum Aussichtsturm und eine Fahrt mit Hornblower dazu gebucht (kann man sich so zusammenstellen wie man mag. In den 120C$ mit drin. Wenn man beides nicht machen will, dann wird die Tour natürlich günstiger). Außerdem bekommt man im Bus Wasser und ein paar kleine Snacks. (Unser Guide war so lieb. Er hat sich Süßigkeiten gekauft und mir davon welche abgegeben und uns allen am Ende noch eine große Packung Kekse geschenkt). Nach den Fällen geht es in den Ort Niagara on the Lake und auf der Fahrt dahin hält man immer mal an tollen Ausichtspunkten an. Und ganz am Schluss fährt man noch ins Weingebiet zur Verkostung von sehr teurem, sehr leckerem Eiswein. Das allertollste ist aber, dass man immer bis ganz nah an die Sehenswürdigkeiten gefahren wird und über all Vorrang hat und nicht groß anstehen muss.


unser kleiner Tourbus mit ein paar Amish People davor


Skylon Tower:
Sieht ein bisschen aus wie der CN Tower, nur viel kleiner und verlassener. Vielleicht lag es daran, dass wir schon vor 10 da waren aber viel los war dort nicht. Man fährt mit einem gläsernen Fahrstuhl nach oben und hat dann einen offenen Rundgang, der fotofreundlicher vergittert ist. Von dort hat man schon einen Wahnsinns Wow Ausblick auf beide Wasserfälle also auf den großen kanadischen Horseshoefalls und die kleineren American Falls, denn genau genommen sind es zwei nebeneinanderliegende. Kann ich sehr empfehlen.




Der Ort Niagara:
Viel gesehen haben wir davon nicht, was aber ganz gut war, denn auf den ersten Blick wirkte alles wie ein verlassenes Las Vegas. Große Hotels, Casinos, ein Vergnügungspark. Jeder versucht dort etwas zu eröffnen, was die vielen Besucher dort machen können und womit man viel Geld verdienen kann. Ich hatte aber das Gefühl, als wenn die meisten Besucher nur Tagestouristen sind. Der Bereich um die Fälle ringsrum sieht sehr gepflegt aus. Viele Parkanlagen, alles bunt bepflanzt und viele Picknickmöglichkeiten. Angbelich ist der Ort ja wohl eines der größen Honeymoon Gebiete der Welt, also ich würde dort nicht heiraten wollen. Alles wirkte eher seelenlos und künstlich.



Hornblower Bootstour:
Hier hatten wir total Glück, denn zum einen waren wir schon gegen 10 da und es war noch nicht so voll (auf dem Rückweg hatte sich eine riesengroße Schlange angesammelt und man sah auch hier nicht vorher wie weit man stehen würde) und zum anderen fuhr gerade eines der Schiffe ab, wo wohl angeblich 700 Menschen raufpassen, sodass ich in der Warteschlange vorn stand und mich somit entscheiden konnte wo ich auf dem Boot stehen möchte. Ich wollte ganz vor auf der Spitze stehen, die am meisten bis in die Fälle reinfährt. Ich hatte meine große Kamera doppelt durch einen Wassersack und meine Rucksackregenhülle geschützt und darüber dann der formschöne pinke Poncho. Die Leute auf der Maid of the mist, die von der amerikanischen Seite los fährt, hatten blaue Ponchos, was von oben ein recht lustiges Bild ergab. Ein Boot voller blauer und ein Boot voller pinker Punkte. Und dann ging sie los die kurze Fahrt. Was für ein Anblick. Das ich mir vor der Reise noch eine neue Unterwasserkamera gekauft habe, hat sich jedenfalls gelohnt, denn man wurde nass, sehr nass, trotz Regenponcho, denn es war recht windig an den Fällen und der Poncho flog immer mal hoch. Eigentlich kann man so eine Tour nur machen wenn es warm ist, denn ansonsten friert man sich ja den Hintern ab. Als wir den Fällen immer näher kamen wackelte das Boot und die Gischt wurde immer stärker, die Kinder kreischten um die Wette. Ich lachte. Das war wie Wildwasserbahn fahren. Eine Mordsgaudi. In den Fällen hat man dann de facto gar nichts mehr gesehen. Man hatte das Gefühl in einer Wolke zu stehen. In einer sehr nassen Wolke. Zurück zu dann an den American Falls vorbei, die auch super beeindruckend sind obwohl sie viel kleiner sind. Klar ist aber, die kanadische Seite ist so viel schöner denn der Horseshoe Fall richtet sich nach Kanada hin aus und der American Fall ja sowieso. 
Unser Guide hatte uns den Tipp gegeben, wenn das Schiff wieder zurück fährt möglichst nah am Ausgang zu stehen, da man mit dem Fahrtstuhl wieder nach oben muss und es gibt nur 4. Es dauert also dementsprechend lange bis 700 Menschen nach oben kommen. Ich stand zwar recht weit vorn aber die Menschen vom Schiff davor waren noch nicht alle wieder oben. Wir hatten dort 1 h Aufenthalt und die Schifffahrt ging nur so 15 Min aber durch das ganze Warten blieb danach nicht mehr viel Zeit sich den Vergnügungsbereich anzusehen. Am Ausgang sang Elvis, man konnte Ziplinen und an unzähligen Aussichtspunkten verweilen. Alle waren beeindruckend.











Aussicht von der Table Rock Plattform:
Danach dann ein 20 Minütiger Stopp am Table Rock Aussichtspunkt. Der Punkt wo man am nahesten an den Fällen dran ist. Auch wieder eine recht feuchte Angelegenheit hier. Sehr gut besucht aber man findet trotzdem immer ein gutes Plätzchen zum staunen. Ich hab ja irgendwie gedacht, dass es lauter wäre wenn diese enormen Wassermassen da jede Sekunde runterstürzen. Irgendwann 18hundertschießmichtot hörten die Fälle für 30 h auf zu fließen. Da hatten sich solche dicken Eisschollen gebildet, dass das Wasser nicht mehr fließen konnte. Unvorstellbar. Die enorme Kraft des Wassers wird von beiden Seiten gut genutzt. Die USA und Canada haben Wasserkraftwerke errichtet.





Aussichtsstraße von Niagara zu Niagara on the lake:
So eine tolle Straße immer entlang des Flusses der dann in den Lake Ontario mündet. Aussichtspunkte, wunderschöne Anwesen und Merkwürdigkeiten ohne Ende. Zuerst hielten wir für einen Fotostop an einer Stelle wo es im Canyon Speedbootfahrten gab und man mit einer Gondel auf die andere Seite des Flusses gezogen werden konnte. Danach dann ein Stop am amerikanischen Wasserkraftwerk. Weiter zur Blumenuhr. Vorbei an hübschen Farmen, Weingebieten und einer winzig kleinen Heiratskapelle. Eine der sehenswertesten Straße in ganz Canada und das kann ich bestätigen.  
Amerikanische Grenze

Truthahngeier - gibt es nur im Sommer in Canada
Wasserkraftwerk





Niagara on the Lake:
Der Ort wirkt wie ein cheesy künstliches Disneyprinzessinnen Städtchen aber das Meiste hier ist tatsächlich alt. Hier hatten wir eine Stunde Aufenthalt. Überall gibt es wunderschöne Blumenbepflanzungen. An der Hauptstraße gibt es Restaurants und Boutiquen und Läden wie sie in schöner Wohnen und Landhaus Zeitschriften gefeatured werden. Alles sehr british und vornehm. Wirklich hübsch anzusehen. Und dazu viele Grünflächen mit Spielplatz und Picknickbänken. Am Wasser ist es auch wunderschön. Man kann die Skyline von Toronto sehen und ein altes Fort. Leider war der kleine Hafen mit den winzigen weißen Leuchttürmen wegen des Hochwassers gesperrt.
Ein wirklich kitschiger niedlicher Ort wie ein süßes dickes Kind, dem man gern ins Bäckchen kneifen würde.









Weinverkostung:
Der letzte Stop unserer Tour war die Weinverkostung bei Wine Co. Auf dem Weg dahin fuhren wieder durch die Obstplantagen und die Weingebiete und am Straßenrand gab es viele Weinkeltereien und kleine Stände die Obst verkauften. Die Häuser zeugten davon, dass es hier keine allzu arme Gegend sein kann. Alles wirkte so friedlich und gediegen und so Zeitschriften-ländlich, wenn ihr versteht was ich meine. Bei Wine Co. waren draußen Weinfässer zur Verkostung aufgestellt und Picknickbänke. Die nette Dame schenkte uns einen Weißwein ein, der nicht so nach meinem Gschmack war, danach einen beerigen leichten Rotwein, der superlecker war und danach einen weißen und roten, der sehr teuren und besonderen Eisweine. Sie erklärte uns, dass die Traube nur in frostigen Nächten geerntet werden und dann total ausgetrocknet sind, fast wie Rosinen und man nur einen Tropfen aus einer Traube bekommen würde. Außerdem müsse alles per Hand geerntet werden weil die Trauben sehr empfindlich seien. Das erklärte natürlich auch den Preis von 60C$ pro 200 ml Flasche. 


Fazit:
Ich kann diese Tour nur jedem empfehlen. Es hat so viel Spaß gemacht. Ich habe so viel gesehen, so viel gelernt, so viele nette Gespräche geführt und mir so viele unvergessliche Momente erschaffen.

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