Whistler - the coolest village in canada - 14.7.17

Ich bin ja nun schon 2 Wochen hier. Habe tolle Städte gesehen. War in den Rocky Mountains. Habe Seen und Flüsse und Tiere gesehen und war mehr als einmal zu Tränen gerührt. Nun stellt sich ja meist mit der Zeit so eine gewisse Reiseundankbarkeit ein und man findet Sachen nur noch schön aber nicht mehr so begeisternd. So ging es mir jedenfalls als ich nach Vancouver kam. Ich dachte, okay, dass ist nach 2 Wochen Dauerinformation und Schönheit jetzt halt so. Aber denkste! Whistler hat bei mir wieder das totale Überglücksgefühl ausgelöst. Vielleicht auch weil ich gar nicht so recht wusste was mich dort erwarten würden, denn bis auf, dass die dort den weltweitgrößten Bikepark haben und das im Winter alles sehr Schickimicki ist, wusste ich nichts. Und war vielleicht gerade deshalb so wahnsinnig aus dem Häuschen bei dem was ich dort alles bekam.

Fahrt von Vancouver nach Whistler mit Greyhound:
Für zarte 12 € oder so in 2 Stunde über Squamish nach Whistler. 7:30 gings los, denn ich wollte viel von meinem Tagesausflug haben. Und heilige Scheiße. Ich dachte die Fahrt auf dem Icefield Parkway wäre geil gewesen aber nee die Vancouver - Whistler Strecke ist einfach mal der "Shit des Universums". Ich saß die ganze Fahrt nur grinsend aufgeregt da wie ein Kind vorm ersten Schultag. Dieser Ausblick. Schon die Fahrt durch den Stanleypark mit seinen wahnsinnigen Urwaldbäumen war großartig. Man denkt nicht, dass man noch mitten in Vancouver ist. Und dahinter gleich die tolle Lions Gate Bridge von der man einen wunderschönen Blick auf die Stadt und das Meer mit seinen riesen Containerschiffen hat. Und dahinter windet sich die Straße die ganze Zeit an der Küste entlang mit Blick auf die schönsten Buchten und die schneebedeckten Berge. Unfassbar was die Natur an Schönheit erschaffen kann.

Whistler Mountain:
In Whistler angekommen, verstaute ich meinen Koffer erstmal in einer Gepäckaufbewahrung nahe dem Visitor Center (super, dass es sowas dort gibt) und lies mir dann im Visitor Center erklären, was man hier so tolles machen könnte. Und die Antwort war eindeutig - Gondelfahrten und Sesselliftfahrten, verdammt viele. Okay, da bin ich dabei!
Um die 63 C$ hat der Tagespass gekostet. Kein Pappenstiel aber glaubt mir, jeden verdammten Cent wert, denn man bekommt echt viel geboten und ich habe davon auch fast alles mitgenommen. Zuerst ging es mit der Gondel auf den Whistler Mountain. Auf der Fahrt kann man super den Bikern auf ihren Downhillstrecken zugucken. Ich halte die ja alle für reichlich irre aber ich halte jeden der sich freiwillig irgendwelche Berge runterstürzt für irre. Oben angekommen begrüßten mich erstmal die Olympiaringe von 2010. Und Schnee, nicht viel aber immerhin. Und ich sah schon auf der Wanderkarte, die ich unten bekommen hatte, es ging noch höher, nämlich auf den sogenannten:


Top of the world:
- da wollte ich hin. Zur Sesselliftstation war ein kurzer Hike nötig der teilweise schon recht steil war und an dem die mit schlechten Schuhwerk (zumeist junge Asiatinnen mit äußerst Berguntauglichen Schuhen) schon scheiterten. Mal wieder ein Sessellift. Nun ja, einen hatte ich ja bereits erfolgreich gemeistert also konnte der auch nicht so schlimm sein. *räusper* doch war er. Ich saß auch noch allein im Lift und er war so viel steiler als der letzte und höher und überall war Schnee und Felsen und als das Ding dann auch noch anhielt, überfiel mich eine kurze Panikattacke aber oben angekommen entschädigte dieser Blick für alles. Verdammte scheiße wie war das großartig hier oben. Man fühlte sich echt wie auf dem Top of the world. Diese Aussicht. Leider kann man auf den Bildern diese Dreidimensionalität und dieses Gefühl immer nicht so rüber bringen, deshalb kommt selbst her und guckt es euch an und bekommt Gänsehaut. Auf dem Weg nach unten suchte ich mir extra ein Pärchen aus Seattle die mit mir mitfuhren, denn nach unten war es noch schlimmer mit meiner Angst. Aber hinterher ist man ja immer stolz ohne Ende das man sich getraut hat. Dann den Wanderweg wieder hoch und ich war völligst aus der Puste und musste mich erstmal hinsetzen und den irren Radlern bei ihrer Abfahrt zugucken.






Danach ging es zur weltrekordhaltenden:

Peak 2 Peak Gondola:
Geile Idee einfach mal eine Gondelbahn zwischen zwei Berge zu bauen. Die längste freistehende Gondelbahn der Welt. Die Fahrt dauert 12 Minuten und war echt cool. Nicht so cool wie mit dem Sessellift aber von einer Bergspitze zur anderen Bergspitze mit leichter Talfahrt, bin ich auch noch nie gefahren. 



Wenn man auf der anderen Seite angekommen ist, dann ist man auf dem:

Blackcomb Mountain:
Hier beobachtete ich erst mal den Start des roten Helikopters, der vor den Bergen ein sehr schönes Bild abgab. Also bei dem Flug hätte ich mir sicher in die Hosen gemacht, denn das Ding stieg kurz auf, drehte sich dann nach unten und stürzte quasi in die Tiefe um ein paar Sekunden später dann wieder aus dem Abgrund hervor zu kommen. Sah sehr spektakulär aus. Und was lag da so völlig unbeeindruckt von dem ganzen Spektakel neben dem Landeplatz in der Sonne -  ein Murmeltier. Was für ein putziger Gesell. Erst schlief er die ganze Zeit und dann ging er auf Futtersuche. Was für große Füße die kleinen Viehcher haben. Zu putzig. Dann lief er einmal über die Wiese und lugte dann unter der Treppe des Gasthauses hervor. Hätten wir die Murmeltiersichtung somit auch abgeschlossen. Inzwischen hab ich so ziemlich alle der berühmten typischen Kanadischen Tiere gesehen. Nen Elch fehlt mir noch und natürlich die Wale aber zu denen kommen wir hoffentlich am Ende der Reise noch.




7th heaven:
Oben auf dem Blackcomb endete eine Skipiste, ja eine Skipiste im Juli, die rege genutzt wurde. Nach kurzer Überlegung nahm ich einen der Schulbusse in Anspruch die einen zum Startpunkt der Skipiste bringen, bzw. erst mal zum Sessellift dahin. Für die Sesselliftfahrt hatte ich mir diesmal zwei junge Männer als seelischen Beistand ausgesucht. Die beiden kamen aus Stuttgart und hatten Vancouver und Vancouver Island schon abgehakt und konnten mir einige nützliche Tipps geben. Die Fahrt verging wie im Flug und war auch generell nicht so steil wie die davor. Oben angekommen, dann wieder ein unfassbarer Blick. Man stand zwischen dem ganzen Schnee und daneben die Skifahrer und Snowboarder, die teilweise oberkörperfrei die Piste runterfuhren, wobei es dort oben doch ganz schön frisch war. Außerdem gab es auch dort oben wieder so ein Steinmännchen. Die stehen an vers. Punkten in ganz Kanada. Meist auf Bergen oder am Meer. Das ist irgendwie so ein Brauch der Ureinwohner. Man will damit den Leuten die dort ankommen sagen, dass man sich auf sie freut. Also ein sehr schönes Symbol.



man beachte die Jungs, die hier alle hochfahren ohne dieses Sicherheitsding runter zu machen

Zurück zu hätte ich vom Blackcomb dann noch über zwei andere Gondeln ins Tal fahren können, die ich noch nicht kannte aber ich wäre in einem anderen Teil des Village raus gekommen und das wollte ich nicht also noch mal in die Peak 2 Peak Gondola und danach wieder in die Whistler Mountain Gondola. Und wie ich da so fuhr und mir wieder die Biker anguckte, saß da unter mir auf einem Stein, nur wenige Meter von den Abfahrten entfernt, ein Grizzly Bär in der Sonne und leckte sich die Tatze. Und wieder konnte ich nicht schnell genug die Kamera zücken. Ob ich noch jemals ein Bärenfoto bekommen werde?!

Whistler Village:

Wieder unten angekommen bestaunte ich erst mal das ganze Bike Geschehen. Ganze Familien waren dort angetreten. Alles wahnsinnig coole lässig aussehende Menschen, die so diesen hang loose Surferstyle verkörpert. Find ich ja total bewunderns und beneidenswert aber was ich mich nun frage - sind die alle reich?! Ich meine, ich hätte auch gern in Whistler übernachtet aber heilige Scheiße ist da alles teuer und Hostels hab ich dort keine gefunden. Wahrscheinlich schlafen die alle in ihren Autos. Und nehmen die ihre Räder mit oder mieten die sich dort eines der unzähligen Bikes aber ist das dann nicht komisch ein anderes Bike zu fahren als man gewöhnt ist. Fragen über Fragen. Ich werde sicher dumm sterben.
Das Village jedenfalls ist sooo schön. Irgendwie wieder so ein unecht wirkender Ort, der so aussieht wie eine Fernsehkulisse und als wenn dort gar keine echten Menschen leben würden. Wahrscheinlich ist auch alles nur wegen Olympia so niedlich aber es ist wieder so ein zuckersüßer Bergort mit hübschen Hotels und bunten Bänken und Restaurants und Wiesen und Bächen und Spielplätzen. Ganz zauberhaft!
Und auch im Village gibt es einen Olympia Village Abschnitt mit den Ringen und einer großen Bühne und dem Olympiafeuerdingens (sorry, ich kenn mich mit Olympiade nicht aus aber irgendwer zündet immer was an und das stand dort :-D)









Food & Stores:
Das ist alles so ein bisschen 50/50. Vielleicht sind im Winter dort nur Reiche (wie ich immer von Whistler dachte)  und die Shops sind dann auch anders aber jetzt wo im Sommer auch die vermutlich weniger reichen jungen Biker da sind, gibt es auch auf die Hand Pizzastücke mit Getränk für 6 C$ oder preiswertere Klamottenläden mit Sales aber es gibt halt auch die schicken Restaurants und die Rolex Uhren Geschäfte. Ich entschied mich zum Essen wieder für so eine Bude die Wert auf frisch und organic und so legt. Mein gegrilltes Gemüse Panini war zwar nicht so günstig aber dafür so lecker.

Fazit:

Ich will mich ja nicht zu weit ausm Fenster lehnen aber wenn mich aktuell einer fragen würde, was mein Highlight der Reise bisher war, dann würde ich Whister sagen. Der Vibe des Ortes hat mich einfach so dermaßen mitgerissen, dass ich den ganzen Tag verdammt gut drauf und nur am staunen war. Ich wäre gerne noch länger geblieben. Jedenfalls ist Whistler meine absolute Topempfehlung!!!

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Minimalismus - Reisen mit leichtem Gepäck - Das Packstück Teil 1

Coldplay - Chris Martins große Kindergeburtstagsparty 14.6.17 Red Bull Arena Leipzig

23.12.2013 - Südostasien - Koh Phi Phi: i want to live here