Vancouver Island - Tofino - 21.7.-23.7.17

Der entspannteste Ort an dem ich in ganz Canada war. Die Menschen sind alle mega layed back, wahrscheinlich weil die Hälfte von ihnen stoned ist aber das ist ja auch völlig in Ordnung. Eine Surferstadt, mit einem reichlich coolen Vibe.

Anfahrt:
Von Victoria aus ging es mit Tofino Bus in 6h hier her. Normalerweise würde die Fahrt aber nie so lange dauern. Wir fuhren schon allein in Victoria 7 vers. Sammelpunkte ab bevor wir endlich los fuhren. Ich setzte mich mal wieder ganz Streberkind ganz vorn hin. Wenn ich schon so eine teure Busfahrt buche, dann will ich auch was sehen. Nanaimo und Parksville (beides Orte wo ich noch übernachten werde) sahen schon mal eher nicht so spannend aus. Und auch die Fahrt dahin war auch nur streckenweise spannend weil sie mitten durch Wälder und an Fjorden vorbei führte. Der andere Teil führte durch "Industriegebiete", was hier so Autohausansammlungen sind und Altmetall und so Kram. Bisschen Landwirtschaft. Naja ich konnte mal schlafen. Kurzer Stopp in Port Alberni, wo wir eine Gruppe Asiaten verloren. Ich glaube ja immer noch, dass der Fahrer das genau wusste, dass die gefehlt haben aber er hats eiskalt durchgezogen. Wir haben dann ein paar km weiter an einer Tankstelle angehalten und die Gruppe kam mit einem Taxi dort hin gefahren. Die Fahrt ab Port Alberni war mega spannend. Die Straße war recht schmal und ging ständig hoch und runter und viele enge Kurven und der Busfahrer fuhr mit ordentlichem "Huiii-Tempo" an den Seen und schneebedeckten Bergen vorbei und über die vers. Pässe. Mega Fahrt auch wenn ich meinen Magen etwas im Zaum halten musste wegen dem ganzen hoch und runter. Das Wetter war scheiße und das sollte sich auch nicht mehr ändern. Die Whale Watching Tour mit perfektem Sonnenuntergang erscheint mir im nachhienein wie ein Abschiedsgeschenk und ab jetzt ist das Wetter dann doof. Aber hey das ist ok. Es ist zumindest nicht super kalt und kein Dauerregen. Aber ich bin trotzdem froh, dass den Großteil meiner Reise das geilste Sommerwetter war.

Unterkunft:
Das ist hier so eine Sache in Tofino. Der Ort ist super gehypt. ich glaube jeder will hier her aber der eigentliche Ort besteht so aus 5 Häusern und alle anderen Häuser sind am Wasser im Wald verstreut. Da ich ja nun aber nicht mobil bin, brauchte ich eine zentrale Unterkunft und musste deshalb in "Downtown" gucken und hier ist alles unfassbar teuer. Ich glaub die Preise im Wald waren unwesentlich günstiger aber die Nachfrage und das Angebot bestimmt halt den Preis, ne?!
Ich bin im Mannquin Inn. Die Lage ist super. Genau am Hafen. 2 m zum "Busbahnhof" und gleich neben dem einzigen Supermarkt der Stadt aber das wars dann auch schon an guten Dingen. Das Zimmer ist das teuerste meiner ganzen Reise und auch eines der schlechtesten. Die 80er haben angerufen und wollen ihr Zimmer zurück. Zwar super groß aber extrem seelenlos, kein Ausblick und sehr abgewohnt. Nun ja, ich wollte hier her also muss ich auch den Preis dafür bezahlen.

Downtown:
Downtown hört sich so an als wenn es groß wäre. Nö. Also vlt so 50 Häuser. Einige Restaurants. Ein paar süße Shops. Ein Supermarkt. 2 Drogerien. 2 Liquor Stores und ein paar Hotels bzw. Motels. An sich alles sehr unspannend. Hier ist es halt wieder die Natur die die Sache erst interessant und lohnenswert macht und die Tatsache, dass es im Westen der Insel nur 2 Orte gibt. Ucluelet und Tofino. Und wenn man schon mal auf der Insel ist will man ja auch den wilden Westen mal gesehen haben. Wobei er sich gar nicht von seiner so wilden Seite zeigt, da die See hier normalerweise viel wellenbehafteter ist aber zur Zeit langweilen sich die Surfer eher.
Der Hafen ist irgendwie cool aber nicht weil er besonders schön ist sondern weil das Wetter grad so schlecht ist und die Wolken so tief in den Bergen hängen und das ganze ein ziemlich cooles Bild zusammen abgibt, wie ich finde.



Tonquin Trail:
Bin ich mehr durch Zufall gelaufen. aber spontan ist ja immer am besten. Der Weg wollte einfach nicht enden und weil ich auch keine Karte und keine Ahnung hatte was und wo mich etwas erwarten würde, überlegte ich mehr als einmal ob ich wieder umdrehe (zumal ich auch erst halb 8 abends los gelaufen war) aber aufgeben war noch nie so mein Ding also Augen zu und laufen, im Regen. Erst einmal quer durch den hinteren Teil des Ortes, vorbei an den ganzen Abzweigungen zum schicken sozialen Wohnungsbau direkt am Strand. Alter Falter da stehen vielleicht ein paar Hütten. Da würde man sein Haupt gerne betten. Und dann irgendwann stand da wieder ein Schild. Endlich! Tonquin Park - Beach. Und von da an wurde es dann richtig schön. Ein Holzstegpfad durch den Urwald. Wow!!! Wie ich das liebe. Mitten in der Natur, so als wenn sie einen aufgefressen hätte. Kein Mensch. Alles um einen rum ist grün und hat so viel gute Energie. Ein paar Treppen. Hier und da mal ein Blick Richtung Strand und dann endlich der richtige Strand. Kein riesen Strandabschnitt aber genau so einer wie ich ihn von Tofino erhofft und auf so vielen Bilder gesehen hatte. Irgendwie rau und wild. Schroffe Felsen, angespühlte Baumstämme, im Ozean kleine Inselchen. Der Wahnsinn! Und ich glaube, dass das Wetter eher mies war, hat die Stimmung hier noch mystischer und eindrucksvoller gemacht.








Cox Bay:
Das schöne ist, es gibt auch hier einen kostenlosen Shuttlebus. Er verbindet die Strände der Stadt und andere signifikante Punkte mit Downtown. Perfekt für mich! Also ab in Bus und bis zur Endhaltestelle Visitor Center Tofino am Cox Bay gefahren. Kurz eine Karte und ein paar Flyer mitgenommen und ab an den Strand. Wieder durch ein Stückchen Urwald und dann tat sich vor mir der Surferstrand auf. Nur halt nicht mit dem idealen Surfwetter aber das war mir ja egal. Mein Kopf hing quasi in den Wolken. Das war wirklich sehr merkwürdig. An einigen Stellen konnte man normal gucken und dann am Rand der Bucht war alles so diesig und man fühlte sich so besprüht und auch meine Kameralinse zeigte, dass der Eindruck nicht täuschte. Ein relativ weitläufiger Strand. Einiges Teibholz, Wald, Felsen. Wieder dieses schroffe ungestüme, was sich aber zur Zeit halt irgendwie zurück hält. Im Winter gibts hier so Storm Watching. Kann ich mir gut vorstellen wenn der Sturm hier so durchfegt und die Wellen sich auftürmen. 





Chesterman Beach:
Eine Stunde später sackte mich der Bus wieder ein und weiter gings zum North Chesterman Beach. Von dort lief ich bis zum South Chesterman Beach. Eine tolle Strecke über den wahnsinnig breiten Sandstrand. Einige vorgelagerte Inselchen. Eine mit einem Haus und einem Leuchtturm darauf. Und viele kleine Strandläufervögel. Die fand ich ja nun super faszinierend. Da sitzen ein ganzen Haufen kleiner Vögel zusammen und irgendwann fliegt einer los und alle anderen gleichzeitig mit und dann machen die einen Formationsflug. Das sieht ganz erstaunlich aus. 






Food & Shops:
Der Bus fährt auch den sogenannten Beach Grocery an. Das ist mitten auf der Strecke im Wald ein großer Parkplatz mit Surfshops, Fahrradverleih, einem Minimarkt, einem Tacoladen, einem Cafe und einer Schokoladen Manufaktur. Wäre ich normalerweise nicht ausgestiegen aber ich hatte in Whistler ein paar Jungs kennen gelernt, die mir von dem Eis dort vorgeschwärmt hatten und auch die nette Verkäuferin im Andenkenladen klang ganz begeistert also probierte ich es. Und ja, ich will nicht lügen aber ich glaube das war wirklich das beste Eis, das ich je in meinem Leben gegessen habe. Der Preis war nicht ganz günstig, dafür die Kugeln so riesig, dass ich nur eine Kinderportion nahm. Salted caramel und Lavender Honey. So geil wie die Sorten klingen so waren sie auch. Ich bin normalerweise kein großer Eisesser aber dort hätte ich mir am liebsten noch mehr Sorten geholt. Mega! Im Schokoladenladen gibt es ganz viele niedliche selbstgemachte Pralinen und Andenken. Und auch sonst gibt es im Ort einige besondere Läden. Viel Kunsthandwerk, Schmuck, kleine Designer. Ich wollte mir etwas besonderes von der Reise mitbringen und bin in einem kleinen Schmuckladen fündig geworden. Eine feine Silberkette mit Walflossenanhänger mit Symbolen der First Nation. Vom Preis her absolut ok und genau so etwas besonderes und aussagekräftiges was ich gesucht hatte. 
Essensmäßig gibt es auch einige besondere Locations. Ich hab bei Triadvisor aber nur nach den bezahlbaren gesucht und bekam die Common Loaf Bakery vorgeschlagen und kaufte mir dort ein Sandwich mit Wildlachscreme. Super lecker und generell ein tolles Angebot. Zum Abendessen kehrte ich bei Big Daddys Fish ein. Das ist zum einen ein Restaurant und zum anderen eine Imbissbude. Da ich ja so meine "Probleme" mit Essen im Restaurant habe, bestellte ich mir an der Imbissbude einen Lachstaco to go und setzte mich an den Hafen. Essen mit Aussicht ist immer so viel besser. Geiler Taco mit selbstgemachter Salsa und gegriller Ananas und einem schönen Stück Lachs (leider frittiert. Warum müssen die immer alles tot frittieren). Mega günstig und echt lecker und was für meinen kleinen Hunger.









Fazit:
Der Ort ist grundsätzlich eher wenig aufregend. Man genießt hier eher das enstpannte Leben. Gutes Essen, ein Tütchen, chillen, surfen, Füße im Sand, Salz in den Haaren- halt der ganze gute Kram im Leben. Man kann von hier aus aber auch unzählige Bären, Wal und Hot Springs Touren buchen aber dafür war ich nicht hier. Ich wollte eine Runde am "enthustleten" Leben teilnehmen und das ist mir hier bestens gelungen. 

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