Squamish & Sea to Sky Gondola 13.-14 July 17

Der Busfahrer hat mich gefragt was ich denn in Squamish will. Wahrscheinlich hat niemand vorher den Ort je gehört. Hatte ich auch nicht. Aber es gibt 5 km vom Ort entfernt die Sea to Sky Gondola wo ich mich meiner Höhenangst stellen wollte.


Anreise von Whistler aus mit Greyhound:
Ein netter Busfahrer. Ich hatte ein Ticket für North Squamish gebucht, was leider 8 km von meinem Hotel entfernt liegt aber er hat mich dann netterweise in Downtown Squamish an der Haltestelle raus gelassen. Die einstündige Fahrt von Whistler aus durch die Berge und Wälder war wieder Honig für die Augen.


Unterkunft:
Übernachtet habe ich im Chieftain Hotel. Mein Taxifahrer hat mich heute gefragt ob es denn sicher wäre dort zu übernachten. Ich sage euch, bucht das Ding nicht! Die Lage ist zwar echt super, genau an der Hauptstraße des Ortes aber das Hotel ist super runtergewohnt, keinerlei Service oder Nettigkeit und im Haus ist unten ein Pub also kein so cooler Pub sondern eher so ne Biker Gang Raufbude wie man sie von Sons of Anarchy kennt. Mein Taxifahrer hatte außerem Angst, dass er statt mich, heute früh halb 11 wieder einen Besoffenen nach Hause bringen müsste. Das sagt ja schon alles und auch Nachts war es sehr laut mit lauter Musik und Gebrüll und das in einem so winzigen Ort. Naja war ja nur für eine Nacht.


Oceanfront Trail: 
In einem der Tourismusheftchen war ein kleiner Rundwanderweg an den romantischen Meerbuchten beschrieben wo man Wale und Delphine sehen könnte. Mein Taxifahrer meinte, er würde dort schon 30 Jahre leben und hätte dort noch nie Wale und Delphine gesehen :-D Nun ja, ich sah auch keine und auch so generell war das der mir unsicherste Trail den ich je gegangen war, obwohl er total flach war. Aber überall standen so Schilder mit Durchgang verboten und Vorsicht vor den Bären. Aber egal, Augen zu und durch. Ich wollte an den New Port Beach (wer früher auch OC California Fan war, wird Assoziationen mit dem Namen haben:-)) Alles war irgendwie furchtbar herunter gekommen. Ich stehe ja auf so lost places Orte aber dann soll man sie doch bitte nicht in Touristenheftchen anpreisen als wenn sie super schick wären. Da ich keine der Broschüren über Bären gelesen hatte und nicht wusste wie man die abhält, pfiff ich einfach, denn man soll ja auch ein Glöckchen tragen, damit die einen hören und sich nicht erschrecken. Also pfiff ich den ganzen Weg vor mir her. Bis mir eine Dame mit ihrem Hund entgegen kam, die mich entgeistert ansah. Der New Port Beach, war dann eine super romantisch aussehende Bucht, die in den 80ern vermutlich mal in Schuss war. Jetzt lag überall Treibholz, die Treppen zum Strand runter waren kaputt und der Weg führte durch Gestrüpp. Nichtsdestotrotz war es  super schön dort. Auf dem Wasser zeigten die Kitesurfer ihr Können. Ein paar Leute führten ihre Hunde aus (die laufen hier im übrigen in ganz Kanada alle ohne Leine und sind auch alle sehr freundlich und aufgeschlossen wie ihre Besitzer) Vom Strand aus hatte man auch einen tollen Blick auf den Stawamus Chief (den Hausberg, der irgendwie ein Vulkan war, wenn ich das richtig verstanden habe) die Seilbahnstation und die daneben liegenden Shannon Falls, die ich mir am darauf folgenden Tag angucken wollte.














so ein urban gardening projekt, wo jeder der Bock hat ein bisschen gärtnern kann. tolle Sache!

 Sea to Sky Gondola:
Ich musste Notgedrungen Taxi fahren um zur Gondelstation zu kommen, denn die war 5 km entfernt und ich hatte mein ganzes Zeug und auf die schnelle fand ich keinen der mich dort hin fuhr. Der Preis der Taxifahrt war dann auch echt überschaubar und der Fahrer super nett und informativ. Am Gondlstützpunkt angekommen, sprach mich gleich ein Mitarbeiter an ob er mir denn helfen könne und ich fragte ob ich mein Gepäck irgendwo verstauen könne. Eine Gepäckaufbewahrung gab es nicht aber mein Koffer wurde kurzerhand in den Schrank des Visitor Centers gestellt. Sehr nett. Das Ticket kostet 43 C$ und lohnt sich auch sehr. Schon die Gondelfahrt ist ein Highlight, denn man ahnt von unten ja nicht mal ansatzweise wie weit es nach oben gehen würde. Erst geht es eine steile Klippe lang hoch und dann noch mal quer rüber nach oben auf einen anderen Gipfel. Was für eine Aussicht auf den Howe Fjord. Oben angekommen sah ich gleich meinen Endgegner, die Kettenbrücke über dem Abgrund. Einige haderten mit sich. Ich ging erst mal auf die Aussichtsplattform und dann ins Restaurant und holte mir ein etwas teureren Mittagssnack weil ich noch nichts gegessen hatte und eh auf wolkenfreien Himmel warten wollte. Die Essensauswahl war ganz gut. Die Preise eher nicht so. Ich holte mir einen Falafel Naan Wrap mit selbstgemachten Chips wobei die Chips am besten waren. Erst später sah ich, dass es auch eine preiswertere Snackbude mit einer guten Auswahl an einer anderen Ecke gegeben hätte.
Nachdem die Sonne da war und ich frisch gestärkt, mein Gang auf die Kettenbrücke. Die ersten paar Meter waren merkwürdig und auch wenn einer entgegen kam, war es unschön und beim ersten Mal guckte ich auch gar nicht so richtig in den Abgrund sondern ging nur rüber. Aber ich lief die Strecke am Ende 3 Mal um die Sache auch richtig gemacht und richtig genossen zu haben, denn wo kann man bitte mit so einem Ausblick über eine so hohe Hänge/Kettenbrücke laufen?!






 Spirit Trail:
Auf der anderen Seite der Kettenbrücke gibt es einen kleinen kurzen Trail mit einigen sehr schönen Aussichtspunkten auf die wunderschönen Berge. Ein Weg für die Leute die dort mit Pumps oder Flips Flops oben rum laufen.



Chief Viewpoint Trail:
Ein 1,6 km langer Rundweg zu einer anderen Aussichtsplattform. Man sollte schon festere Schuhe haben, da es einige Stellen gibt die ein bisschen steiler oder verwurzelter sind. Ein schöner Naturnaher Wanderweg, mit vielen Informationstafeln über die hiesige Flora und Fauna. Vogelbeobachtungsstellen, Bäume wo sich die Tiere dran reiben und Sumpflöcher. Leider völlig überlaufen, sodass sich kein einziges Tier gezeigt hat. Nicht mal einen Vogel habe ich auf dem Trail gesehen. 





Shannon Falls:
Der Wasserfall bzw. die vers. untereinander liegenden Fälle liegen nur wenige 100 m von der Gondelstation entfernt. Ich wusste nicht, dass es dort hin auch einen Wanderweg gibt und lief am Highway entlang, was sich als wesentich kürzer aber nicht so schön herausstellte. Vor den Fällen gibt es 2 große Parkplätze und eine schöne Wiese mit Picknickplätzen und öffentlichen Toiletten. Ich bin jedesmal aufs neue begeistert, wie man sowas völlig kostenfrei und super in Ordnung zur Verfügung stellen kann. Warum bekommt man sowas in Deutschland nicht hin?! Warum wird dort alles kaputt gemacht? Es muss eindeutig an der Intelligenz der Einwohner liegen.
Die Fälle an sich sind schon sehr beeindruckend weil ziemlich hoch aber leider kommt man nicht so richtig nah heran weil die Fälle so ein bisschen versetzt sind. Aber trotzdem ein schönes Naturschauspiel. Ich lief dann noch eine Runde am Fluss entlang durch den Wald und dann den längeren Weg durch den Urwald zurück zur Gondelstation, wo mich dort der Shuttlebus nach Vancouver mitnahm.




Fazit: 
Die Reise ist auch dazu da um mich meinen Ängsten zu stellen und das habe ich heute wieder erfolgreich getan. Ich hatte so Schiss vor dieser Hängebrücke und am Ende hat es mir extrem viel Spaß gemacht dort drüber zu laufen. Eine weitere wunderschöne Gondelfahrt mit beeindruckenden Aussichten, die ich nur jedem ans Herz legen kann. Klar, ist das alles ziemlich viel Geld aber das sind so "once in a lifetime"- Erfahrungen, die man noch im Altersheim erzählen kann. 

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