04.04.2016 - Sri Lanka - Negombo: Goodbye my Sri Lankan Dream

Heute habe ich dann tatsächlich mal gar nicht so viel gemacht.

Ich hätte heute so schön ausschlafen könne - hätte, hätte, Fahrradkette, denn halb 6 war ich wach und konnte auch nicht wieder einschlafen und guckte deshalb mal zum Fenster der anderen Hotelseite raus in den verschlafenen Morgen.


Halb 9 machte ich mich auf die Frühstückssuche und kehrte ein paar Ecken neben dem Hotel in einer Spelunke ein in der schon ein paar Touristen saßen. Es gab Wifi und ich wollte ja meine Bilder hoch laden. Nix war, das Wifi war so schlecht, dass es nicht mal eine Internetseite laden wollte, geschweige denn Fotos. Ich bestellte ein Gemüsesandwich und einen Passionsfruchtsaft. Der Passionsfruchtsaft schmeckte ein bisschen komisch aber schlecht kann er nicht gewesen sein, denn ich hatte keinerlei Magenprobleme. Generell muss ich sagen *drei mal auf Holz geklopft* ich hatte zu keinster Zeit Magenprobleme. Ich habe sogar unmengen von Zwiebeln und Kohl vertragen, die ich zu Hause inzwischen gar nicht mehr essen kann aber vielleicht reguliert der Chilli, der überall im Essen ist, ja die Innereien. Nur gut, dass ich mir einen Beutel Chilli hier mitgenommen habe. Das ist sicher besserer Stoff als in Deutschland.

Das Veggisandwich war dann auch nicht so der Bringer aber der Kellner war sehr freundlich und bemüht (aber das sind sie ja fast alle - die meisten deutschen Kellner würden hier mit ihrer Miesepetrigkeit keinen Job finden)

Ich ging gesättigt wieder ins Hotel. Da heute jemand anderes an der Rezeption war, fragte ich einfach nochmal nach einer Wifi Session. Eigentlich bekommt man hier nur einmal ein bestimmtes Kontingent und muss weitere bezahlen. Das habe ich geschickt umgangen und konnte dann im Zimmer die Bilder von gestern hochladen.

Dann setzte ich mich erst mal ein bisschen auf den windigen und schattigen Balkon bis es mir irgendwann zu warm wurde und ich mich ins Bett legte. Da lag ich erst mal so eine Weile und freute mich meines Lebens und klickte ein paar Internetseite durch. Hier musste es doch irgendwo einen Shop für Kosmetik geben. Ich wollte mir unbedingt etwas davon zum Testen mit nach Hause nehmen. Nach einigem Stöbern fand ich einen Laden in der Innenstadt und ließ mich gegen 11 dort hin fahren.

Im Laden herrschte ungefähr eine Temperatur von 20 °C wenn überhaupt. Eigentlich war es ein Shop für Brautaccessoires, Beauty und Hautpflege und dann sah ich in dem kleinen Laden nur 7 Männer und eine winzig kleine Frau an der Kasse stehen. Einer der Männer nahm sich meiner an, da alles wie in einer Apotheke in so Schränkchen  hinter dem Tresen gelagert war. Es gab sogar Mac allerdings selten schlecht gefälscht. Ich nahm ein paar Indische Produkte mit die alle aussahen wie die Schminke aus der Wendy. Aber probieren geht über studieren.

Wieder auf der Straße ließ ich mich im hektischen, heißen, lauten Alltagsleben treiben und guckte mir mal die hier ansässigen Geschäfte von außen an. Also es kann ja niemand behaupten, dass es nichts geben würde. Ganze Läden voll mit Rucksäcken oder Uhren die zu Hundertfach an der Wand hingen. Alle guckten mich etwas verstört an, da sich vermutlich nicht so oft ein Tourist ins Herz dieser Stadt verirrt.






Die meisten sind ja quasi nur am An- und Abreisetag hier und treiben sich dann die ganze Zeit am Strand rum. Ich lief ein bisschen herum Richtung Kirche.
Schon merkwürdig, dass es hier einen Kanal nach Niederländischem Vorbild gibt auf dem man Bootsfahrten machen kann (beim Geruch des Kanals stelle ich mir das allerdings ein wenig unromantisch vor) und neben Moscheen und Hindutempeln auch sehr viele Kirchen.
Von der Kirche aus ging ich zu etwas von dem ich der Meinung war, dass es eine Markthalle am Hafen war. Da war um die Mittagszeit nicht mehr viel los aber der Boden wies Spuren von Blut und sehr vielen Federn auf. Ich möchte nicht wissen, welch schreckliches Massaker sich dort abgespielt hat.


Inzwischen war mir warm, sehr warm. Ich lief ein Stück wieder Richtung Hotel. Eigentlich war das nicht weit - ca 2 km. Aber die Mittagssonne war unerbärmlich. Ich hatte mir zwar im Supermarkt ein kaltes Gingerbeer geholt aber als ich leichte Herzschmerzen bekam, ließ ich mich dann doch lieber den restlichen Teil vom Tuk Tuk zurück fahren.

Wieder im Hotel döste ich eine Weile vor mich hin, bis es gegen 4 nicht mehr ganz so unerbärmlich heiß war und man nochmal baden gehen konnte. Heute war dort nicht so viel los, nur einige Touristen und einige von den vollkommen nervigen Verkäufern. Ja, die machen auch nur ihren Job, ich weiß aber diese aggressive Art nervt mich dabei so extrem an. Wenn man "No, thank you" sagt, sollen sie doch einfach weiter gehen aber nein, man wird vollgeschwatzt und die Tücher werden minutenlang vor einem in der Sand gelegt. Ich hasse solche Belästigungen. Nein heißt Nein, egal wann und wo!
Das Wasser war hier auch eher weniger ansprechend. Wer weiß wie viel Abwasserbäche dort so reinflossen. Ich genoss es trotzdem sehr noch einmal in der warmen Brühe zu liegen. Nach dem Planschen krallte ich mir sofort meine Sachen als ich eine Horde Verkäufer auf mich zu kommen sah. Ich machte noch einige Fotos und verschwand bis zur Essenszeit wieder im Hotel.




Vorm Essen gehen wollte ich noch meine Schulden beim Hotel bezahlen. Was ich nicht wusste und im Nachhinein auch ein wenig als Verarsche empfinde, der Preis bei Booking ist nicht der Endpreis, denn das Hotel schlägt für Booking Gäste nochmal die Gebühr drauf. Ich meine, die zahlt man sonst als Gast ja sicher auch immer mit aber da weiß ich wenigstens vorher wie viel Geld ich einzuplanen habe. Jetzt wollte der auf einmal 7 Dollar mehr haben als im Internet stand. Da ich mich ein wenig verarscht fühlte ließ ich mir 3 Dollar und paar Zerquetschte in Rupie wieder raus geben. Immerhin 500 R, damit konnte ich hier noch was anfangen und mit der Art und Weise hatte die Unterkunft kein Trinkgeld verdient.

Ich hatte bei Tripadvisor etwas über ein sehr gutes günstiges Restaurant im Hinterhof um die Ecke gelesen. Leider gab es zwei Punkte des Restaurants auf meiner Map. Einmal rechts von meinem Hotel und einmal links. Ich lief erst rechts und merkte schnell, dass das nicht stimmen konnte. Ich lief wieder zurück und ging nochmal in den größeren Supermarkt um ein bisschen Restgeld auf den Kopf zu kloppen.

Ich fand das Schild zum Restaurant auf dem Hinterhof. Schickes modernes Haus aber der Besitzer fegte gerade den Hof und generell sah es dort sehr tot aus. Er meinte, ich solle mich setzten und er würde seine Frau holen. Sehr nette Menschen aber sie hatten eine kalte Küche und bis ich was zu Essen bekommen hätte, wären ihrer Meinung nach 1,5 h vergangen. Also lief ich wieder zur Strandstraße vor und ging auf einen anderen kleinen Hinterhof, der von der Straße aus, schon gut besucht aussah. Die Entscheidung stellte sich dann als eine sehr gute heraus, denn die Gerichte waren sehr günstig, sehr Sri Lankisch und der Kellner wieder mal sehr bemüht um mein Leibeswohl inklusive Komplimenten. 


Ich bestellte einen Limejuice und ein Sri Lankisches Rice & Vegetable Curry und bekam wieder 4 vers. kleine Schüsselchen wo mir der Kellner leider nicht genau erklären konnte was drin war. Das eine war Dal (gelbe Linsen), ein anderes war gegarter Weißkohl mit Chilli, das andere sollte irgendwie Jackfrucht sein und das letzte hätte ich optisch für Avocado gehalten schmeckte aber irgendwie eher wie so Kidneybohnen. Die Weißkohl Geschichte schmeckte mir am besten und ich verputze das ganze Schälchen. Als ich noch einen Limejuice bestellte, lachte der Kellner nur und meinte, dass mein Curry dann wohl die richtige Schärfe hätte.

Beim Bezahlen gab ich dem Kellner noch all mein Trinkgeld, was in Summe nicht wenig war aber mit den kleinen Scheinen will ich am Flughafen nicht noch rumhantieren müssen weil man da schnell den Überblick verliert. Viel ist nicht mehr übrig und ich hoffe, dass der von mir angesprochene Tuk Tuk Fahrer morgen früh auch wirklich da steht um mich für 800 R zum Flughafen zu bringen.

Jetzt habe ich gerade meinen Koffer gepackt (erstaunlicherweise gehen sogar die sperrigen Mitbringsel noch mit rein) und gönne mir auf dem Balkon ein letztes Gingerbeer und beobachte riesen große Fledermäuse die durch die Nacht gleiten.

Song: Angus & Julia Stone - Goodbye my Santa Monica Dream

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