28.03.2016 - Sri Lanka - Uda Walawe National Park - I bless the rains down in africa

Heute war ein super schöner, anstrengender aber auch kostspieliger Tag.

Nach einer schlaflosen Nacht in der ich mir um alles einen Kopf machte - werde ich die Hitze überleben, ohne Internet ist scheiße, wird überhaupt früh halb 6 schon das Knasttor am Hotel offen sein und viel wichtiger, wird denn überhaupt einer kommen um mich abzuholen. 10 vor halb 6 lunschte ich schon mal durch die Tür um die Situation draußen abzuchecken. Am Tor saß ein Nachtwächter und da stand doch tatsächlich auch ein Van um mich abzuholen. Hatte ich ja ehrlich nicht gedacht, dass das klappen würde. 

Mein Fahrer war sehr jung, nett und unaufdringlich. Er zeigte mir auf der 3,5 h stündigen Fahrt nur seine Uni und einen Tempel vor dem echte Elefanten standen und erzählte mir, dass die zur Zeit herrschende Hitze selbst für Sri Lanka nicht normal sei und dass es seit 4 Monaten nicht mehr richtig geregnet hatte. Es schüttet jeden Tag zwar immer mal aber das ganze nur für 2 min, sodass es innerhalb weiterer 2 min wieder weg getrocknet ist. 

Es war gut, dass wir so zeitig los gefahren waren, denn so war der Verkehr erst zum Ende hin anstrengend.

Kurz vorm Nationalparkeingang fuhren wir über die Staudammmauer. Ein riesiger Staudamm aus dem ganz Südwest Sri Lanka sein Trinkwasser bezieht. Und ich traute meinen Augen kaum, stand am Grünstreifen des Staudamms genau neben der Fahrbahn ein Elefant und streckte den Autos seinen Rüssel entgegen. Der Fahrer erklärte mir, dass er jeden Tag hier stehen würde weil die vorbeikommenden Menschen ihn immer füttern und bei der derzeitigen Trockenperiode müssen auch die Elefanten zusehen wo sie bleiben.
Ein paar Meter weiter trieb ein Hirte eine Horde Wasserbüffel über die Staudammmauer. Welch ungewöhnlicher Anblick.

Am Eingang angekommen kam dann der kleine Haken an der Sache den ich mir schon fast gedacht hatte und zum Glück noch extra Geld eingepackt hatte. Der Eintritt von knapp 4.000 R war nämlich doch nicht im Preis includet auch wenn die im "Reisebüro" gemeint hatte, dass alles inbegriffen wäre. Jaja, alles irgendwie ein bisschen eine Abzocke (denn Einheimische zahlen gerade mal 10% von dem Touristenpreis) aber nun denn, eine Safari macht man ja nicht aller Nase lang und hier ist das immer noch weitaus günstiger als in Afrika.

Als ich meinen Eintritt im schicken Nationalparkterminal und die nicht so schicke typisch asiatische Hocktoilette hinter mir gelassen hatte, konnte es endlich los gehen. Mein Fahrer kam gleich mit mir mit weil er auch mal wieder Elefanten sehen wollte.

Was eine wilde Fahrt. Ich saß noch nie auf so einem Jeep. Die Sitze waren schon ganz gut gepolstert um die groben Stöße abzufedern aber ab und zu musste ich mich ganz schön festhalten. Nach 10 min im Nationalpark hatten wir solch großes Glück, dass ich meinen "one million dollar"-Shot bereits im Kasten hatte. 








Sehr nah am Wegesrand ein Teenagerelefant, der mich schon vollkommen zufrieden gestellt hätte aber dann kam plötzlich aus dem Gebüsch noch das Muttertier mit einem zweiten Teenager und einem Baby. Sie grasten ganz nah neben uns fröhlich vor sich hin wobei die Mutter sehr wachsam war und ihr Baby vor den neugierigen "Paparazziblicken" schützte. Da bekam ich doch tatsächlich eine ganze Elefantenfamilie vor die Linse die anschließend hinter unserem Jeep auch noch die Straße kreuzten. Mir wurde erklärt, dass Elefanten nicht überall den Weg kreuzen sondern nur an einer Art Übergang und wir hatten auch noch das Glück, dass genau dort so ein Übergang war. Ich hätte glücklicher nicht sein können. Damit konnte ich einen Punkt meiner " Things to see, before i die"- Liste abhaken: wilde Elefanten beobachten ✔
Wir fuhren weiter u 2 min später, stand da Papaelefant schüchtern hinter einem Baum und trabte dann langsam davon. Die nächsten 1,5 h unserer Safari sahen wir keine Elefanten mehr (manche Leute haben bestimmt gar keine vor die Linse bekommen). Der Jeep schaukelte uns weiter durch die Steppe. Bis auf die eindeutig asiatischen Elefanten hätte sich das Ganze landschaftlich auch in Afrika abspielen können.

Wir sahen dann noch sehr viele Wasserbüffel die alle gechillt im Wasser schwammen und nur noch ihre Köpfe guckten raus. 

Kein schlechtes Leben zumal die hier nahezu keine natürlichen Feinde haben. Es gibt zwar angeblich auch Leoparden dort aber viele sind es in diesem Nationalpark wohl nicht. (Meine Freunde erzählte mir später, dass es nur 12 Leoparden dort geben soll)









Weiterhin gab es noch ein paar Rehe, Warane, tolle Vögel unter anderem so Nashornschnabelvögel (sofern die so heißen) und zum Ende hin sahen wir noch ein recht großes Krokodil im Wasserloch rumdümpeln.






Ich weiß nicht wann ich das letzte mal so tiefenenspannt war. Dieses Geschaukel und dann diese atemberaubende landschaftliche Kulisse mit den Bergen von Ella im Hintergrund und dem Wissen, dass ich das (für mich)perfekte Foto bereits im Kasten hatte. Wenn der Jeep anhielt und den Motor ausstellte, hörte man nichts außer dem Gezwitscher der vers. Vögel. Ein absolut einmaliges unvergessliches Erlebnis was ich jedem nur empfehlen kann. Das Geld dafür investiert man in Erinnerungen die einem ein Leben lang mit Freude bereichern.




Es wurde immer heißer und die Tiere verzogen sich in den Schatten und wir hatten die Highlights ja auch schon mitgenommen. Deshalb beschlossen wir unsere Safari von 3 h auf 2 zu verkürzen.

Danach wollte mein Fahrer gern etwas essen und brachte mich zu einer typischen Massenabfertigungsgaststätte. Recht hübsch aber so ziemlich jeder der eine Tour gebucht hatte, wurde dort hin gekarrt. Ich hatte wie immer keinen Hunger und bestellte nur einen frischen Lemonjuice. Mein Fahrer haute sich am Buffet den Teller voll. Das meiste sah auch wirklich recht schmackhaft aus. Und dann sah ich das erste mal das Essverhalten der Einheimischen live. Alles wird mit der rechten Hand gegessen (die linke ist unrein, damit wischt man sich...naja ihr wisst schon). Er mengte alles zusammen. Appetitlich war das irgendwie nicht aber jedem das seine.
Wie ich es fast geahnt hatte, war das Restaurant auch nur eine Touristenabzocke denn allein mein kleines Glas Saft kam 300 R. Dafür hatte ich gestern ein ganzes Essen mit großem Saft bekommen. Ich will gar nicht wissen was das Buffet gekostet hätte.

Generell gefällt mir nicht, dass viele hier immer denken "mit den Touristen kann mans ja machen, die sind eh alle reich". Bei vielen trifft das sicher auch zu aber die anderen haben lange auf ihren Urlaub gespart und das Geld sitzt auch nicht so locker. Klar, das Touristen mehr zahlen müssen aber das 10 fache wie für den Nationalpark ist schon heftig. Oder meine Freunde haben mir erzählt, dass sie im Restaurant eine andere Karte mit höheren Preisen bekommen haben als sie sagten, dass sie aus Deutschland kommen. Finde ich so nicht in Ordnung und deshalb liegt Thailand bei mir im Reiselandranking immer noch vorn, denn dort ist mir so was noch nie unter gekommen.

Als sich mein Fahrer gestärkt hatte, traten wir die Heimreise an und es ging wieder am Staudammelefant vorbei. Ich schlief die Hälfte der Fahrt, da im Auto so ein angenehmes Klima herrschte und ich wegen der Hitze im Hotelzimmer nachts nicht schlafen kann. Das letzte Stück von Matara nach Hikkaduwa nahmen wir die Autobahn die fast immer extrem leer ist, da keiner die Maut zahlen kann oder will. Dabei ist es so viel effizienter als den irren Verkehr auf der Küstenstraße hinzunehmen. Wir tuckelten auf der Autobahn so langhin und ich hatte kurz das Gefühl mein Fahrer hätte der Sekundenschlaf übermannt. Nach kurzem Hustenanfall meinerseits sah er gleich wieder fitter aus und brachte mich sicher auf die Strandstraße zurück. Dort kehrte ich gegenüber der Kneipe von gestern ein. Von weitem sah das dort alles noch ganz nett aus aber von nahem entpuppte sich das Ganze als mehr als unhygienisch aber ich traute mir auch nicht wieder zu gehen, da der "Kellner" ganz begeistert von mir war und mich anstrahlte. Ich bestellte einen frischen Mangosaft - gab es gerade nicht da Stromausfall. Also eine Cola und ratet mal was noch?! Natürlich einen Rotti. Diesmal mit Tomate, Zwiebel und Ei. Ich hatte vergessen zu sagen, dass ich kein Ei dabei haben will. Das ganze war dann auch ne ganz schön schleimige Angelegenheit und ich sehe mich meine Nacht schon auf dem Klo verbringen.


Morgen mache ich dann aber mal nichts sondern habe nur noch Urlaub!

Song: Toto - Africa

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