25.03.2016 - Sri Lanka - Bentota: Hold on

Mein Hirn ist kurz vorm platzen. Das ist einfach zu viel Input. Ich muss das Pensum morgen mal etwas runter schrauben, was nicht leicht wird, da ich ja schon wieder an einen neuen Ort komme. Wenn mir jetzt noch einer einen Elefanten vor die Tür stellt, dann habe ich alles, für mich, wichtige gesehen und kann eigentlich wieder Heim fliegen.

Wieder um 8 aufgestanden. Frühstück gibt es hier keins aber ich habe eh zu keiner Zeit Hunger sondern immer nur Durst.

Kurz vor 9 klopfte es und der nette Hotelbesitzer holte mich für die River Safari ab. Mit an Bord war Sadie, ein nettes und lustiges Superbrain aus London. Wir verstanden uns so gut, dass wir den kompletten Tag zusammen verbrachten.
Die Riversafari hätte an Beeindruckendheit (ist das überhaupt ein Wort?!) schon für den kompletten Tag gereicht. 2 h, die einer Jagd glichen auf der unser Bootsführer immer nach den verrücktesten Tieren für uns Ausschau hielt.
Ich hätte keines der Tiere von allein gesehen und ich frage mich, wie er die beim vorbei fahren zwischen den Mangroven finden konnte.  Aber er fand sie und so konnten wir Warane, Krokodile, Echsen, Schlangen, Vampiere und vers. Vogelarten naturnah angucken.










Zwischendrin drückte uns ein Junge ein kleines Krokodil zum Halten in die Hand. Ich stehe ja gar nicht auf sowas und sagte auch, dass ich das nicht will. Nun ja, schwupp hatte ich das Ding in der Hand und es fühlte sich verdammt gut an. Die Tierchen sind echt aus nem interessanten Material gemacht :-D. Alina war ihr Name und ich hoffe, dass die Jungs sie irgendwann wieder in die Freiheit entlassen.

Nach der Tour holte uns unser Guesthouse Besitzer wieder ab und nach kurzem Zwischenstopp fuhren wir nach Lunuganga (Eintritt 1250 R). Der ehemalige Wohnsitz des Sri Lankischen Architekten Geoffrey Bawa. Da ich mich sehr für Architektur interessiere stand sein Anwesen und der umliegende botanische Garten auch auf meinem Plan. Es war so friedlich dort und schön schattig und es gab so viel verrückte Pflanzen zu bestaunen. Zimt, Kautschuk, Baumwolle, Teak usw. Am Aussichtspunkt bekamen wir dann noch einen frischen Lemonjuice und unser Leben war perfekt.






















Danach hätte ich mich durchaus nochmal eine Runde hinlegen können aber Sadie wollte gerne an den Strand und versicherte mir, dass es an dem von ihr ausgesuchten Strandabschnitt auch Schatten geben würde. Der Weg von der Unterkunft bis zum Strand zog sich mal wieder, war aber zu zweit in der Mittagshitze leichter zu ertragen obwohl Mittagshitze oder nicht ist auch egal, denn es schwankt so zwischen 33 und 37 Grad und das ist so oder so zu viel für mich. Am Strand angekommen gingen wir heute nach links und fanden ein wunderbar schattiges Plätzen unter einer Mangrove. Dort ließ es sich aushalten. Heute durfte man auch baden und die Wellen waren nicht ganz so hoch wie gestern aber immer noch nicht zu unterschätzen. Ich testete meine neue Actioncam und es entstanden ein paar lustige und außergewöhnliche Video.




(Datumstempel nicht beachten, den hab ich vergessen rauszunehmen)

Nach 3 h dort, hatten wir mit unserem Vermieter ausgemacht, dass er uns zur Turtlefarm fahren würde. Sadie wollte gern dort hin. Ich war skeptisch. Ich halte von solchen Aufzuchtsbecken leider gar nichts aber als ich hörte, dass wir die kleinen Schildkröten in die Freiheit entlassen würden, war ich dabei. Der Eintritt 500 R und Schildies frei lassen extra 1000 R. Das zahlt man doch gern, wenn man 8 kleinen Schildies die Freiheit schenken kann. Wie ich vermutet hatte, sah die ganze Anlage eher trauig aus. Einfache Betonbecken die in keinster Weise an die natürliche Umgebung erinnerten. Angeblich waren die größeren dort alles gehandicappte also zb. eine die nur einen Arm hatte oder zwei Albinos, die in freier Natur sofort gefressen werden würden. Und die Babies waren vom Strand weg gesammelte Eier, da der Strand für die Eier auf Grund der vielen Touristen und Straßenhunde usw. nicht mehr sicher sei. Ich versuchte das alles mal so zu glauben und mir keine weiteren Gedanken darüber zu machen.
Dann kam der Moment, dass wir einen Eimer mit 8 Schildies hingestellt bekamen. Währenddessen war ein Gewitter herangezogen und es fing an in Strömen zu regnen. Pitschnass entließen wir jeden einzeln in die Freiheit. Ganz ich, bekam jeder der 4 neuen Freunde auch noch einen Namen. Bruni, Willy, Jule und Sadie durften nun am zweiten Tag nach Ihrer Geburt die Freiheit spüren. Das war dann echt ein richtig ergreifender Moment, "meine" Babies in die Freiheit zu entlassen. Statistisch gesehen, dürfte nicht mal eine der von uns freigelassenen Schildies überleben aber unsere werden natürlich ein 150 jähriges wunderbares Leben in den Weltmeeren haben (bitte lasst mir diese Vorstellung!)


Danach gab uns unser Vermieter einen Essenstipp und brachte uns gegen halb 6 ins Restaurant seines Kumpels. Witzigerweise war das eines der 3 Restaurants, welches ich mir schon bei Tripadvisor wegen seiner guten Bewertungen ausgesucht hatte. Nicht besonders schön aber günstige landestypische Speisen und das es zusehenst voller wurde, zeigte, dass sich der Laden großer Beliebtheit erfreute.
Ich wollte etwas typisches, deshalb entschied ich mich für ein veganes Curry und einen frischen Mangosaft (ich liebe die frischen Säfte hier) Es kam ein Teller Reis und dazu 3 kleine Schälchen bei mir an. Einmal Dal (also Linsencurry), dann Bohnencurry und Jackfruchtcurry. Die Jackfruchtgeschichte schmeckte uns beiden nicht. Undefinierbarer Geschmack. Dal und Bohnen waren recht lecker, allerdings schmeckten mir die beigelegten Papadam am besten. Ich bräuchte den ganzen Tag nichts anders.


Nach dem Essen holte unser Vermieter uns wieder ab und erklärte er wäre Michael Schumacher Fan und wolle uns das mit seinem neuen Tuk Tuk mal beweisen. Holy shit! Sadie quieckte fröhlich herum und ich war mir sicher, dass mein letztes Stündlein geschlagen hatte. Er fuhr viel zu schnell, Schlängellinien, in den Gegenverkehr, viel zu rasant um die Kurven... Danke Gott, dass ich noch am Leben bin und nun mal wieder völlig fertig mit leichtem Sonnenbrand auf Stirn und Schultern (gehört doch irgendwie zum Urlaub dazu) im Bett liegen und die Zeilen schreiben kann. Morgen muss ich wieder gegen 8 aufstehen weil 9:45 meine Bahn nach Hikkaduwa fährt wo ich die nächsten 5 Tage verbringen und dort auch ein befreundetes Pärchen treffen werde.


Song: Angus & Julia Stone - Hold on

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Minimalismus - Reisen mit leichtem Gepäck - Das Packstück Teil 1

Coldplay - Chris Martins große Kindergeburtstagsparty 14.6.17 Red Bull Arena Leipzig

23.12.2013 - Südostasien - Koh Phi Phi: i want to live here