19.12.2013 - Südostasien - Khao Lak: another day in paradise

Ich mag dieses Fleckchen Erde sehr!

Eine großartige ruhige Nacht gehabt, schön ausgeschlafen und nen halbwegs gutes Frühstück bekommen. Auf die Abrechnung bin ich mal noch gespannt, denn eigentlich war mein Zimmer ohne Frühstück...und dann hab ich es getan, ich habe mir ein Motorroller ausgeliehen obwohl ich noch nie im Leben mit so etwas gefahren bin und die Erklärung auch sehr dürftig war. Da ich ja ein bisschen tapsig bin, hab ich auf den ersten Metern diesen Anlasserknopf gar nicht los gelassen...uuups...ich war dann zwar erst mal ein bisschen ein Verkehrshindernis, da ich den Umgang mit der Kiste erst mal lernen musste und dann gleich auch noch tanken. Die Nadel war relativ weit runter. Hätte wahrscheinlich noch gereicht aber ich hab ja keine Ahnung, also steuerte ich die erste Tanke an die ich finden konnte (war auch die einzige auf der ganzen Strecke) und brachte das Ding recht unelegant zum stehen. Ganz schön schwer so eine Kiste. Zum Glück gab es einen Tankservice (voll tanken 100 Baht), ich hätte mich da ja wieder wie der erste Mensch angestellt und dann ging es weiter. Schön gemütlich mit 40 langhin. Ich hatte einen Suppenschüsselhelm bekommen und eine kleine Umlandskarte, also wusste ich ungefähr wohin es gehen sollte. Ich versuchte dann auch immer mal etwas flotter zu fahren aber ich hatte das Gefühl meine Augen würden mir ab Tempo 60 rausfliegen also weiterhin schön zwischen 40 und 50 km/h. Ich wollte ja auch was sehen. Zum Glück gibt es ja hier immer 2 Spuren oder zumindest einen breiteren Extrastreifen für Mopeds und Fahrräder. Die Sache mit dem knappen abbiegen nach links (Linksverkehr) war anfangs auch nicht so leicht ,so dass ich die halbe Straße einnahm und von einem Jeep weggehupt wurde. Als erstes fuhr ich zu einem öffentlichem Strand. Gibt es hier nicht so viele von. Dem "white sandy beach" und der Name war Programm. Ich würde ihn Traumstrand nennen. Er könnte in jeder Rafaello Werbung die Hauptrolle spielen. Breiter weißer Sandstrand, türkises Meer, leichter Wellengang, Palmen, kleine Krebse die sich Leihweise eine Muschel als Eigentumswohnung überstülpten. Jaaa den Ort konnte man als perfekt bezeichnen. An der Stelle wo es zum Strand hinunterging waren ein paar Restaurants und Liegen und dementsprechend auch einige Leute aber ein paar Meter weiter war es menschenleer und es gab eine große Wurzel zum draufsetzen, Wäsche trocknen und Selfies machen. Und dann ging es zum ersten Mal baden. Sehr angenehm und auch nicht so tief. Ich hab ja Panik im offenen Meer zu schwimmen wenn es so tief ist. Aber hier ging es mir genau bis zum Hals. Man konnte schwimmen ohne Angst haben zu müssen, dass man ertrinken könnte. Danach noch eine kleine runde chillen und dann bekam ich wieder Hummeln im Hintern also ging es weiter an die Spitze einer Bucht also zumindest war das der Plan aber denkste - Privatstrand.

Der Weg dahin führte am Meer entlang und war öffentliches Gelände, dort waren allerdings nur Steine und kein Sand und der ganze Bereich sah aus wie ein DDR Ostseeferienlager mit Plattenweg und alten Spielgerüsten und Bänken aus Beton.



Also wieder umgedreht und auf die andere Straßenseite der Hauptstraße gefahren. Dort sollte es zu einigen Wasserfällen gehen also bog ich ab. 1,5 km stand dort...Das waren definitiv keine 1,5 km sondern bestimmt 5 km und dann kam erst die Abzweigung zum Wasserfall aber da das Ganze eine Nebenstraße war und wenig befahren, konnte ich den Roller mal ein bisschen testen und mal anhalten und Schlängellinien fahren usw. Dann ging der Weg ab Richtung Wasserfälle. Am Anfang auch noch ein recht angenehm zu fahrender Plattenweg, dann wurde es sandig und ich kämpfte damit nicht umzufallen aber danach wurde es richtig steinig also so grobe dicke Steine. Ich versuchte es mit meinem Stadtroller dort lang und kam auch ein Stückchen bergauf aber ich hatte das Gefühl mir würde es mein Hirn raus ruckeln also hielt ich an und stellte den Roller an der Seite ab und entschied mich zu laufen. Konnte ja nicht mehr weit sein...ich sollte mir den Satz echt langsam mal abgewöhnen (denn alles ist hier weit)! Es ging die Huckelpiste weiter bergauf. Irgendwann kam ein Jeep vorbei und ein Thai fragte mich ob er mich mitnehmen solle aber nee ich war wieder skeptisch und ging in der Mittagshitze lieber ohne jeglichen Schatten weiter bergauf über Stock und Stein. Ich war mitten im Dschungel. Irgendwie geil und beängstigend zugleich. Es fuhren wenige Touris mit geländetauglichen Motorrädern oder Mountainbikes vorbei. Ich war (mal wieder) am Ende meiner Kräfte.
Zum Glück nehme ich immer genug zu trinken mit, sonst wäre das dort mein Tod gewesen. Dann kam ein Abzweig wo ein kleiner Trampelpfad zu einem kleinen Wasserfall gehen sollte, zum großen Wasserfall stand ein Schild mit einer 1000...Whaaaat?! 1000 m???- nicht mit mir! Scheiß auf den großen Wasserfall, geh ich halt den Trampelpfad zum kleinen. Nach einigem durch den Dschungel kämpfen (man hätte stellenweise eine Machete benötigt) tat sich dann mitten im Wald eine hübsche Lichtung auf. Ein richtiger Wasserfall war es nicht direkt sondern eher so natürliche Staustufen aber recht hübsch dort.

Ein paar große Steine wo das vom Berg kommende Wasser darüber floss und eine Art kleinen See mit  kaltem klarem Wasser (wer hat jetzt auch den Song von Malaria vs Chicks on Speed im Kopf?!) bildete. Ich setzte mich auf einen großen Stein und hielt die Füße ins Wasser zu den kleinen Fischen und sammelte neue Energie für den Rückweg. Nach ein paar Meter laufen kam mir zu Fuß ein südamerikanisch aussehendes junges Paar entgegen, die mich fragten, ob sich der Weg zum Wasserfall lohnen würde und wie weit es noch sei. Ich erklärte ihnen die Situationen und sie entschieden sich wieder mit mir zurück zu laufen. Dabei unterhielten wir uns ein wenig. Die Beiden kamen aus Holland und waren grad mit dem Studium fertig und nun auf Tauchreise für 2 Monate in Südostasien. Sie hatten ihren Roller neben meinem abgestellt und wir schoben dann noch ein Stück bis wieder der Plattenweg anfingen, dann verabschiedeten wir uns und sie düsten davon und ich im Schneckentempo hinterher. Irgendwie war es heute verdammt heiß, keine Wolke am Himmel und 35 °C...auf dem Weg zurück zur Hauptstraße gab es da noch einen Abzweig zu einem anderen Wasserfall aber ich entschied mich gegen die Wasserfälle und dafür bei dem Wetter zurück an den Traumstrand zu fahren um dort den Rest des Nachmittags zu verbringen.

Kurz noch was essen und dann wieder zu meiner praktischen Wurzel. Lustige Sprungfotos machen, schwimmen und schlafen...jaaa endlich mal Urlaub obwohl mir so etwas ja immer schwer fällt aber da hier nicht so viel los ist, gibt es wenig Druck sich möglichst viel anzugucken. Der einzige Trip, der mich interessieren würde, eine Schnorcheltour zu den Similian Islands ist mir mit 65 Euro einfach viel zu teuer also lieber chillen. Gegen halb 5 machte ich mich wieder auf den Rückweg und freute mich auf eine Dusche um den ganzen Sand los zu werden dabei stellte ich fest, dass ich vom Moped fahren total Sonnenbrand bekommen hatte. Durch den Fahrtwind merkt man das nicht so. Insgesamt bin ich heute so ca. 50 km gefahren. Für mein erstes Mal doch nicht schlecht.

Eigentlich wollte ich ja heute wieder zu den Deutschen an den Strand aber es war schon recht spät und kurz vorm dunkel werden. Da wollte ich mir den recht weiten Weg am Strand entlang nicht nochmal antun also noch eine Runde im Zimmer relaxen und dann an die Hauptstraße zum Abendessen. Ich wählte ein X-beliebiges Thairestaurant was wie die meisten gut besucht war und bestellte wieder einen Eistee mit Lemon und ein Gemüsecurry. Das Curry war wirklich mal perfekt. Ich nahm das ganze ohne Reis da ich später noch einen Thai Pancake essen wollte. Aber auch ohne Reis war es angenehm scharf. Mir wurde zwar durchaus warm aber es tränten mal nicht die Augen. Sehr lecker! Dann ging es nochmal durch den großen Supermarkt, allerdings ohne etwas zu kaufen. Im Gegensatz zum 7/11, welcher alles in Reisegrößen hat, gibt es hier nur unpraktische Großpackungen die nur für die überwinternden Rentner interessant sind . Danach ging es zum Thai Pancake Stand aber hier gab es leider nur die süße Variante und auf die hatte ich nun wirklich keinen Appetit, deshalb machte ich mich auf den Rückweg und bog nochmal in ein nett aussehendes Restaurant ab um eine Thai Whisky Cola (muss man nicht trinken) und ein Käsesandwich zu bestellen. Irgendwie wurde es während ich da saß immer windiger und jetzt liege ich in meinem Zimmer und es stürmt draußen regelrecht. Tsunamis entstehen nicht durch Sturm oder ;-)? Außerdem bin ich recht weit weg vom Meer in der zweiten Etage. Es ist also davon auszugehen, dass ich die Nacht überleben werde, es sei denn der Sturm hebt das Dach ab...



Song: Phil Collins - another day in paradise

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