10.01.2014 - Südostasien - Phnom Penh: diese Welt stinkt

Auch hier schaffe ich es immer erst gegen 11 aufzustehen. Ich glaub ich hab die Schlafkrankheit. Ohne was gegessen oder getrunken zu haben ging ich halb 12 los und bekam da draußen erstmal einen Hitzeschlag. Das hier ist der wärmste Ort an dem ich je war. So stickig und gefühlte 50 grad heiß.

Ich lief erstmal kurz an der Uferpromenade entlang und wollte dann über die Straße und wurde mal wieder in einer Tou angesprochen. Wenn ich nochmal nach Asien komme, mache ich mir ein Tshirt mit "i dont need a tuk tuk- thank you! ". Ich bog in eine Straße ab von der ich laut Karte fälschlicherweise dachte, dass es die 172. - die Backpackerstraße mit vielen Restaurants sei. Nee war es nicht, es war die einheimischen Müll, Markt, Mopedstraße und die war ganz schön lang und mir wurde immer schwummriger. Ich bog erstmal in einen Supermarkt ab und kaufte Kekse und ging dann weiter in eine Straße die etwas touristischer aussah. Es gibt hier fast nirgendwo Fußwege also muss man immer auf der chaotischen Straße laufen. Ich setzte mich dann in eine Kneipe mit Backpackerhostel. Die Preise waren echt ok, nur leider waren die alle wahnsinnig verpeilt. Es dauerte schon 20 min bis ich bestellen konnte. Nach nochmal 20 min kam einer und fragte was ich denn bestellt hätte. Mir war übel, mein Bauch grummelte und mir war schwarz vor Augen. Ich überlegte schon wieder ins Hotel zurück zu laufen, da ich Angst hatte umzufallen. Zum Glück hatte ich mein Wasser dabei und nippte immer mal dran, denn selbst der Lemonjuice ließ 30 min auf sich warten. Meinen bestellten Mangoshake hatten sie nicht, wurde mir nach 40 min mitgeteilt und nach insgesamt 60 min hatte ich dann meine Toasts ausm Sandwichmaker. Die Sandwiches führten dann schnell zu einer Verbesserung meines Befindens.


Nach dem Essen lief ich weiter Richtung royal palace. Auf der Karte sah das irgendwie näher aus (und wieder dieser Satz, den ich aus meinem Asienwortschatz streichen wollte), deshalb verlief ich mich eine Runde und landete in sehr unattraktiven Seitenstraßen wo an einer Ecke Fischköpfe getrocknet wurden, daneben ein riesen Berg Hausmüll lag und an der anderen Ecke die Wäsche vom laundry service trocknete. Und auf allem lag eine feine Schicht Sand. Der Gestank ließ eine leichte Dauerübelkeit zurück. Ich war kurz davor zu sagen, Scheiß auf die Stadt, ich verbringe meine restlichen Tage im Hotel aber nur die harten komm nach Phnom Phen also durch den Dreck jetzt und nach schönen Ecken suchen. 


Ich habe mir die Armut hier wesentlich schlimmer vorgestellt. Es gibt ordentliche Geschäfte, die Kinder tragen alle schicke Schuluniformen, niemand sieht unterernährt aus und man versucht sich immer mehr an die westliche Welt anzulehnen, ob das das jetzt gut ist, sei dahin gestellt.

Es war mal wieder eine Tortour den Eingang zum Königspalast  zu finden denn eine Ausschilderung war Mangelware also lief ich fast die komplette Palastmauer ab bis ich einen Wachposten fand und die fragte wegen "entry". Ja nix entry, erst ab um 2 wieder und es war halb aber der Kerl sagte mir auch nicht, dass dort wo er saß auch gar kein Eingang war sondern der Ausgang.
Ich ging erstmal weiter über die sozialistisch anmutenden Plätze mit dem Denkmal für die vietnamesische Freundschaft und zum Standbild des Königs und dem Freiheitsdenkmal. Zumindest in den Parks wird man in Ruhe gelassen, allerdings gibt es da auch kein bisschen Schatten. Man sollte die Mittagshitze hier definitiv lieber in einer Kneipe verbringen. Es ist zu heiß für europäische Körper.

Gegen 2 ging ich dann wieder zum Wachpostenmann der mir sagte "no entry"aber mehr auch nicht. Zum Glück kamen grad zwei Holländer vorbei die mir netterweise sagten, dass der Eingang etwas versteckt um die Ecke lag. Ich hatte mir extra ein langes Kleid angezogen und eine langärmlige Strickjacke mitgenommen, denn ich hatte gelesen, dass die Arme und Beine komplett bedeckt sein müssten. Ich zahlte 6,50$ Eintritt am Eingang und stellte fest, dass ein Tshirt und was über die Knie gereicht hätte. Die ganze Sache hatte sich gelohnt, denn ich wurde für 1,5 h mal nicht angequatscht, es sei denn wenn einer ein Foto wollte aber das mach ich doch gern. Es waren mal wieder einige deutsche Gruppen dort unterwegs auch mit einigen älteren Leuten wo ich mich immer frage wie die die Hitze überstehen aber ich glaub die werden da nur mit klimatisierten Bussen durch die Gegend gekarrt.

Beim royal palace war so ziemlich alles zur Besichtigung gesperrt. Das Ganze war trotzdem ganz nett angelegt allerdings kein Vergleich mit Bangkoks Königspalast und auch die viel angepriesene Silberpagode war eher gewöhnlich. Ein Tempel mit einigen ausgestellten Silberstücken des Königs. Aber es war ruhig hier, es gab viele Pflanzen und man konnte inmitten der stinkenden Großstadt entspannen. Gegen 4 verließ ich das Gelände wieder und wollte nun zur Backpacker Straße.

In der Backpackerstraße sah es dann aus wie in jeder Kneipenstrasse. Werbeschilder so weit das Auge sah, Bettler und Touristen. Ich setzte mich in eine Kneipe, die scheinbar auch als kambodschanische Damen Vermittlungsstelle diente, denn die Bedienung trug eine Schulmädchen uniform und die älteren weißen Herren unterhielten sich angeregt mit ihnen aber egal, die Cocktails waren günstig.
 Ich bestellte mir Frühlingsrollen, einen Lemon Juice und einen Cocktail der Angkor Sunset hieß. Endlich mal ein kambodschanischer Cocktail. Der hatte es dann auch ordentlich in sich. Gegen dreiviertel 5 bummelte ich dann langsam wieder zum Hotel zurück und beschloss nicht nochmal raus zugehen. Ich fühle mich nicht wohl dabei, hatte ja schon was gegessen und muss mein Geld ein bisschen zusammenhalten.

Song: Prinz Pi - Instinkt

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