12.01.2014 - Südostasien - Phnom Penh: Metropole

Heute hatte ich mal wieder einen mega Faulitag und bin sogar erst halb 1 los. Wahrscheinlich weil Sonntag war hatten sich alle sehr schick gemacht und der Verkehr war noch schlimmer als sonst und es war recht viel Polizei zu sehen.

Mein Ziel war heute der Wat Phnom und eigentlich wollte ich auf dem Weg dorthin was essen aber die Preise wurden in die Richtung immer schlimmer. Ich hatte doch nur noch ein Restbudget von 14$. Also ging ich erst mal Richtung dem kleinen Hügel und schlenderte ein bisschen durchs französische Viertel mit seiner hübschen Architektur und der tollen großen alten Post. Dann ging ich zum Hügelchen mit der Pagode drauf und bezahlte einen Dollar Eintritt. Rein ging ich nicht, da ich unpassend gekleidet war, deshalb guckte ich nur von draußen. Sah aus wie jeder andere Tempel. Ums böse zu sagen: "Kennste einen - kennste alle". Prunkvoll mit einem Buddha in der Mitte.

Ich lief auf dem Hügelchen ein bisschen herum, sah aber leider nicht den Elefanten der hier angeblich arbeiten sollte. Trotzdem, schön war es hier und vor allem schattig. Ich setzte mich ein bisschen hin, naschte ein paar Kekse und überlegte was ich nun noch machen solle, denn es war gerade mal viertel 2.






Irgendwie lief ich wohl immer zu schnell oder der Stadtkern war zu klein. Essen musste ich ja auch noch, deshalb ging ich die große Straße entlang und bog dann Richtung Markthalle ab und ging zum Einkaufszentrum. Ich hatte Bock auf Pizza bekommen nachdem ich das kleine Essensheftchen, was hier überall aus lag,  angeguckt hatte und da drin gab es ne Pizza Company und den Laden fand ich in Bangkok ja schon ganz lecker.
Im Einkaufszentrum war es auch schön klimatisiert, denn draußen herrschte mal wieder Knallsonne und eine Affenhitze. Voll war das Einkaufszentrum heute. Wahnsinn! Die Pizza Company war recht weit oben gelegen, sodass man einen schönen Ausblick bis zum Wat Phnom hatte. Ich bestellte eine kleine Veggipizza und einen Eistee. Beides so lecker.

Da die Pizza ganz schön mein Budget verkürzt hatte, beschloss ich mir im Supermarkt was fürs Abendbrot und für früh zu holen. Einen großen Sack kleine Bananen, ne große Packung Oreokekse mit Peanutbutter  (ich hoffe die gibts in Deutschland auch, denn ich liebe sie so wahnsinnig) und eine große Flasche Lemon Juice. Dann marschierte ich wieder zurück. Vorbei am Palast und der Kunsthochschule runter bis zur Uferpromenade. Geld hatte ich keins mehr um mich in eine Kneipe zu setzen, also setzte ich mich wie die Einheimischen auch auf die Steine am Ufer und genoss die Sonne und den Wind und den schmutzigen Tonle Sap und das sich darauf befindende geschäftige Treiben der Schiffe.

Irgendwann setzte sich dann ein paar Meter von mir entfernt ein Kambodschaner so um die 30 hin, mit einem kleinen Heftchen. Nach einer Weile sprach er mich dann an, dass er gerade englisch lerne und ob ich ihm ein bisschen helfen könnte. Achtung! Ich empfand Misstrauen und umkrallte meinen Rucksack der zwischen meinen Füßen stand. Aber scheinbar wollte er wirklich nur ein bisschen englisch lernen. (Ich hasse es, dass ich jedes mal denke, dass mir jemand was schlechtes will) Er gab mir ein Stück Papier und einen Stift und las mir eine Geschichte auf englisch vor die ich mitschreiben sollte. Keine Ahnung ob es seine Hausaufgabe war den Text abzuschreiben, ich tat es jedenfalls und berichtigte ihn wenn er ein Wort falsch aussprach. Ich muss leider ehrlich zugeben, dass ich nicht jedes Wort in der Geschichte übersetzen hätte können. Er wollte von mir auch einige Wörter erklärt haben was mir sehr schwer viel, denn wie erklärt man denn bitte  so etwas wie "gossip"?! Ich hab dann irgendwas davon erzählt, wenn man über einen anderen Menschen redet. Ich saß da eine Stunde mit ihm und seiner Geschichte. Irgendwie war er ja putzig wie er nie das Wort "thief" aussprechen konnte, was ja auch wirklich kein leichtes Wort ist. Die Geschichte fand ich auch sehr ungewöhnlich für den Englischunterricht. Es ging um eine Frau die einer anderen ihr Baby geklaut hatte und dann stritten sie sich darum wessen Baby das sei. Sie sind dann zum König (der schlauste Mann) u der hat dann eine Art Test gemacht um herauszufinden wem das Baby gehört und hat die Diebin dann gefragt warum sie es geklaut hat und sie erklärte weil sie so arm ist u es verkaufen wollte. Daraufhin hat der König sie dann bei sich arbeiten und wohnen lassen, damit sie nie wieder jemanden was klauen muss. Was ne putzige Story!
Gegen 4 sagte ich dann zu ihm, dass ich jetzt gehen müsse und wie sollte es auch anders sein, fing er an zu betteln und es tat mir ja auch wahnsinnig leid aber ich hatte keinen einzigen Riel mehr in der Tasche und meine letzten Dollar fürs Taxi morgen lagen im Hotel.

Ich ging dann wieder ins Hotel und fragte davor noch einen TukTuk Fahrer was es bis zum Flughafen kostet und er meinte 10 $. Na das ist aber ein bissl zu teuer. Da muss ich morgen nochmal eine Runde handeln, denn wie mir gesagt wurde kostet das maximal 7 $.

Nun hab ich gerade meinen Rucksack gepackt, einerseits mit Freude aber andererseits auch mit ein bisschen Angst. Ich freue mich, dass es wieder in die gewohnte Umgebung von Bangkok geht und meine Heimreise zu meinen Liebsten immer näher rückt aber da morgen der große Shutdown in Bangkok sein soll wo Regierungsgegner für mehrere Wochen die Stadt lahm legen wollen und alle großen Straßen gesperrt werden sollen und mit Bürgerkriegsähnlichen Zuständen zu rechnen ist, habe ich auch irgendwie Schiss. Ich hoffe, dass das wenigstens in den ersten Tagen noch friedlich ablaufen wird. Ich will nur erst mal irgendwie ins Hotel kommen, dass ich dann vermutlich 3 Tage auf der Khao San eingesperrt sein werde stört mich herzlichen wenig, da ich eh nur noch shoppen geplant habe, denn kein Ort ist so günstig wie Bangkok.

Drückt mir mal wieder die Daumen, dass ich zum Hotel komme und dass die nächsten Tage nicht so schlimm werden wie dort erwartet wird.


Song: Bosse -Metropole

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