30.03.2016 - Sri Lanka - Mirissa - Silent World

Heute habe ich doch tatsächlich mal gar nicht so viel gemacht und bin vielleicht auch deshalb irgendwie unzufrieden. Ich kann es nicht so recht erklären aber ich fühle mich momentan nicht wohl.

Früh lief wieder mal alles glatt und ich konnte endlich aus meinem ungeliebten  eralteten Hikkaduwa Russischhochburg Hotel abreisen. Um 9 sollte der Expresszug nach Mirissa gehen. Die Preise sind zwar weitaus günstiger (für die Strecke von ca. 60 km zahlte ich 90 R) aber die Verspätungen sind genauso wie in Deutschland. 20 min später ratterte der Zug in den Bahnhof. Er war relativ voll aber ich erwischte noch einen Fensterplatz in einem Waggon wo nur Einheimische saßen. Ich versuche ja sonst immer mich in ein Abteil mit Europäern zu setzen, war aber auch so kein Problem. Der Zug heizte bis Galle in 20 min durch und stand dann dort bestimmt nochmal gut 20 min weil Galle ein Kopfbahnhof ist und die Lok erst mal wieder ans andere Ende gebracht werden musste. Der Zug war inzwischen fast leer. Dann ging es weiter und aus dem einstigen Expresszug war ein Tuckelzug nach Matara geworden der in jedem Bahnhof anhielt, dabei fiel mir schon auf, dass einige Bahnsteige kürzer als der Zug waren. Ich saß ungefähr in der Mitte des Zuges aber es konnten nur die hinten aussteigen weil der vordere Teil des Zuges schon auf dem nächsten Bahnübergang stand. Na, das würde doch in dem kleinen Städtchen Mirissa doch wohl nicht etwa genauso sein?! Wohlweißlich ging ich eine Station eher schon mal ein Stück nach hinten(danke an die App "Maps me", die mich auch offline per GPS findet, sodass ich immer weiß wo ich bin und an welchem Bahnhof ich aussteigen muss). Als der Zug hielt hatte ich nirgendwo einen Bahnsteig gesehen und dachte, dass er aus anderen Gründen hält aber ein Mann fragte ob ich auch nach Mirissa wolle und deutete mir an, dass ich schnell zum Ende des Zuges laufen soll weil der Bahnsteig so kurz ist. Was ein Stress am frühen Morgen. Ich mit Koffer und Rucksack musste durch den Zug rennen um auf den extrem kurzen Bahnsteig zu kommen. Klappte dann auch gerade so haarscharf. Trotz der Aufregung kann ich nur immer wieder sagen, wie toll ich Zug fahren hier finde. Es ist so unfassbar günstig, man kommt an alle südwestlichen Küstenorte, kann sich den Fahrtwind um die Nase wehen lassen und sieht einiges. Sollte jeder der hier verweilt unbedingt mal gemacht haben!

Am Bahnhof standen genau 3 Tuk Tuk Fahrer und da ich auf der Karte gesehen hatte, dass es verdammt weit bis an den Strand war, beeilte ich mich um eines zu erwischen. Der Fahrer hatte natürlich keinen blassen Schimmer wo meine winzig kleine Unterkunft überhaupt liegen sollte und fragte 6 andere Tuk Tuk Fahrer nach dem Weg, schlussendlich half wieder mal nur "Maps me" um das Era Holiday Guesthouse (ca 17€/Nacht mit Frühstück) zu finden. Winzig kleine Straße, die ich eher als Grunstückseinfahrt gesehen hätte. Kein besonders schönes Haus, wird auch grad um ein Stockwerk erweitert, aber die Bewertungen bei Booking waren so dermaßen positiv, dass ich mich dafür entschied. Die Gastgeber sind auch wirklich sehr niedlich, fast schon über fürsorglich. Mein Zimmer war noch nicht fertig wofür sie sich 10 mal entschuldigten und mir die Wartezeit mit Keksen, Bananen und einem frischen Papayashake überbrückten. Es gibt bis jetzt im Haus nur ein kleines Gästezimmer, was aber absolut zweckmäßig eingerichtet ist und nur wenige Gehminuten vom Strand entfernt liegt. Alles sehr ruhig und scheinbar sicher hier.

Nachdem ich mein Zimmer beziehen konnte machte ich mich frisch und danach Powernapping, weil ich die Nacht mal wieder gar nicht geschlafen hatte, da es in meinem Zimmer inzwischen so stickig war, dass ich nahezu Erstickungsanfälle bekam.

Nach dem Mittagsschläfchen hatte ich mir vorgenommen meine Weiterfahrt ins Hochland nach Ella auszuchecken, beim Whale Watching Veranstalter Ranja and the Whales vorbei zu gucken und Geld zu holen. Ich lief zum Strand. Ja ganz nett hier. Recht klein aber einige Bars und sieht sehr hübsch aus. Ich lief am Wasser entlang und dann wieder vor auf die Straße um einen ATM zu finden. Das mit dem Geld holen klappte dann schon mal eher nicht nach meinen Vorstellungen, weshalb ich ein wenig aufgeregt war. Aber bis jetzt hatte ich noch genug also keine Panik. Ich lief zum kleinen Hafen zum Whale Watching Office. Dort wurde ich von 4 Männern angegafft aber keiner fühlte sich irgendwie verpflichtet mit mir zu reden. Als sich doch mal einer bequemte meinte er nur, dass ich morgen früh um 6 einfach dort sein solle. Na gut. Danach guckte ich mir nochmal den kleinen Hafen an wo die Ausflugsboote grad zurück gekommen waren. Auch ganz nett, weiter gings wieder zum Strand wo ich mich erst mal eine Weile in den Schatten setzte und chillte. 





Als es dann nicht mehr ganz so unerträglich heiß war, ging ich nochmal den Strand entlang zu dem Felsen wo einige Leute oben waren. Das wollte ich auch. Habe ich am Ende aber nicht gemacht, denn das war eine heikle Angelegenheit. Der Anfang war mit Stufen recht wegsam doch dann kam ein sehr schmales steiles Stück und das wollte ich mit meinen Badelatschen nicht riskieren also nur ein Stückchen hoch und mal rechts und links die Aussicht genossen.

Danach setzte ich mich in die nächstbeste Strandbar und wollte was Essen und Trinken. Nun ja, bei allem was ich bestellte sagte er mir, "Ist grad aus", deshalb wurde es am Ende nur eine Cola mit Blick aufs Meer und selbst die hatte schon einen ordentlichen Preis. Am Strand gab es einige Stände die Fahrten zum Flughafen anboten. Dort fragte ich ob sie mich auch nach Ella fahren würden. Gar kein Problem für 9.500 R . Zwar nicht unbedingt ein Schnäppchen aber die Fahrt zum Flughafen wurde mit 70 Dollar angeboten und das ist meiner Meinung nach nicht so weit und vor allem kein solcher Höhenunterschied zu überwinden. Ich war erst mal beruhigt, dass meine Weiterreise offensichtlich kein Problem darstellen würde. 


endlich habe ich einen Aldi gefunden ;-D
Jetzt machte mir nur noch die Geldsache Sorgen denn 10.000 R extra hatte ich nicht mehr. Ich ging wieder zum Zimmer um meine zweite Kreditkarte zu holen und machte mich nochmal auf den Weg zum ATM. Diesmal wollte der Automat so gar nicht kooperieren. Da es anderen aber genauso ging, war sicher das Geld alle und es lag hoffentlich nicht an meiner Karte. Also nochmal quer durch den ganzen Ort zum anderen ATM und Gott sei dank spuckte der mir dann auch wirklich mal Geld entgegen. 



Jetzt konnte ich mich beruhigt auf die Essenssuche begeben, was sich als nicht so einfach herausstellte, da auf einmal ein 15 minütiger Platzregen losbrach. Ich stellte mich schnell in einer Bar unter. Dort war man aber so überfordert, dass an eine Bestellung nicht zu denken war. Als es aufgehört hatte, machte ich mich auf den Weg zu einer Strandbar unweit von meiner Unterkunft, damit der Heimweg im Dunkeln nicht so lang sein würde. Dort war es sehr gemütlich. Viele Lichter, chillige Housemusik und das Rauschen der Wellen.


Da die Preise auch hier wieder ganz schön ordentlich waren bestellte ich nur ein Sandwich mit Gemüse und investierte das dadurch gespart Geld in einen Arrackhaltigen (Cocosschnaps) Cocktail. Erstaunlicherweise war das Sandwich dann super lecker und ausreichend viel und auch der Cocktail hatte es in sich.

Auf dem Heimweg war es verdammt dunkel, denn es gab keine Straßenlampen. Zum Glück habe ich kluges Kind immer meine Minikurbeltaschenlampe mit. Damit werde ich zumindest gesehen.

Warum ich grad so unentspannt bin weiß ich auch nicht, vielleicht weil ich gestern noch mit den anderen unterwegs war und jetzt wieder in einer fremden Umgebung auf mich allein gestellt bin oder auch weil mir der Ort nicht so gut gefällt obwohl andere diesen in den höchsten Tönen gelobt hatten.


Song: Destroid - Silent World

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Minimalismus - Reisen mit leichtem Gepäck - Das Packstück Teil 1

Coldplay - Chris Martins große Kindergeburtstagsparty 14.6.17 Red Bull Arena Leipzig

23.12.2013 - Südostasien - Koh Phi Phi: i want to live here